Wer Textilien, Bekleidung oder Leder bearbeitet oder fertigt, muss über neueste Trends Bescheid wissen: Modedesigner*innen oder Raumausstatter*innen zum Beispiel sollten die Farben, Materialien und Schnitte kennen, die in der nächsten Saison angesagt sein werden. Außerdem ist es wichtig, auf die Kunden einzugehen und Ideen zu entwickeln, die diesen gefallen.
Gerade in Handwerksberufen besteht die Möglichkeit, eigenständige Entwürfe anzufertigen – für einen Hut, ein Kleid oder Schuhe. Doch auch in der Industrie kann man kreativ sein und sich als Produktgestalter*in – Textil beispielsweise Muster ausdenken, die anschließend in Serie produziert werden. Nicht immer ist allerdings die eigene Fantasie gefragt, denn oft wird nach Vorlagen gearbeitet.
Bekleidung, Leder und Textilien werden meistens in Werkstätten oder Fabrikhallen be- und verarbeitet. Maßanfertigungen entstehen häufig in kleinen Betrieben oder Ateliers, Serienproduktionen dagegen in Fabriken – hier ist Schichtdienst durchaus üblich. Auch wenn die Maschinen laut sind, ist konzentriertes, sorgfältiges Arbeiten wichtig. Zudem kommt man in einigen Berufen mit Chemikalien in Berührung, beispielsweise als Textillaborant*in oder als Fachkraft – Lederherstellung und Gerbereitechnik.
Nadel und Faden gehören zum selbstverständlichen Handwerkszeug, es kommen aber auch Computer und Hightech-Maschinen zum Einsatz – und zwar nicht nur in der industriellen Fertigung. Sogar Schnitte für Maßanfertigungen werden heutzutage am PC entworfen. Da die Maschinen obendrein gewartet und eventuell repariert werden müssen, sind bei Fahrzeuginnenausstattern/-ausstatterinnen neben dem technischen Know-how auch handwerkliches Geschick und körperliche Fitness gefragt.
Um im Beruf fit zu sein, ist es sinnvoll, auch nach der Ausbildung hin und wieder ein Seminar oder einen Kurs zu besuchen. Denn wenn du dich mit neuen Entwicklungen auskennst, erleichtert das oft deine Arbeit. Als Textil- und Modeschneider/in zum Beispiel kannst du ein Wochenende lang einen Schnittkonstruktionslehrgang belegen, um Blazer und Jacken schneidern zu lernen. Auch ein Computerkurs oder ein kaufmännisches Seminar können dir vielleicht im Arbeitsalltag helfen.
Du möchtest mehr Verantwortung übernehmen? Dann mach doch eine Aufstiegsweiterbildung zum/zur Techniker/in, Meister/in oder Betriebswirt/in. Solch eine Weiterbildung dauert mindestens ein halbes Jahr und endet mit einem offiziellen Abschluss, der dir neue Berufschancen bietet. Als Führungskraft übernimmst du oft Aufgaben in der Mitarbeiterführung. Du erwirbst obendrein Kenntnisse, um dich selbstständig machen zu können. Als Orthopädieschuhmachermeister/in beispielsweise leitest du Fachkräfte an, kalkulierst die Kosten, bist für die betriebliche Ausbildung verantwortlich und berätst Kunden.
Auch finanzielle Gründe können für eine Weiterbildung ausschlaggebend sein. Als Meister/in oder Techniker/in verdienst du nämlich in der Regel mehr.
Viele Weiterbildungen werden auch in Teilzeit angeboten: Du arbeitest also in deinem Beruf und bildest dich nebenher weiter. Sich neben dem Job noch neues Wissen anzueignen, ist allerdings oft eine Herausforderung. Wer sich für eine Vollzeitweiterbildung entscheidet, verdient in der Zeit natürlich nichts.
Viele Aufstiegsweiterbildungen können staatlich gefördert werden.
Infos zum Aufstiegs-BAföG