Dr. Peter Marx
ist Geschäftsführer der Industrie-Lehrwerkstatt vem.die ilw gGmbH.
Interesse an Funktion und an Gestalten
Als Technische*r Produktdesigner*in erschaffst du neue Bauteile und Geräte. Jede Produktion beginnt mit dem Entwurf am Computer. Dafür musst du nicht programmieren, sondern kannst deine Ideen in ein Bild, in ein Modell und schließlich in ein echtes Produkt umsetzen. Das Modell am Computer hilft zu verstehen, wie die Technik später funktioniert.
Kreativ am Computer arbeiten
Mittels moderner CAD-Systeme erstellst du ein dreidimensionales Modell am Bildschirm. So ein Modell kannst du von allen Seiten betrachten. Mit digitaler Problemlösung erstellst du die Vorlagen für neue Gegenstände, die eine bestimmte Funktion erfüllen. So siehst du virtuell, was du geschaffen hast. Mit einer klaren Vorstellung behältst du hier den Überblick.
Logisches Denken und Sprachen
Eine gute Konstruktion ist immer auch elegant. Du musst überlegen: Wie kann ich ein Produkt herstellen, wie kann ich es besser machen? Deutsch und Englisch helfen dir bei der Abstimmung mit der Entwicklungsabteilung und der Fertigung und beim Verfassen von Beschreibungen.
Genauigkeit und Ordnung
Bei Modellen und Zeichnungen kommt es auf genaues Arbeiten an. Jeder Strich, jedes Zeichen hat eine Bedeutung. Das Erstellen von übersichtlichen, sauberen und vollständigen Daten ist eine verantwortungsvolle Tätigkeit und bietet ein großes Erfolgserlebnis.
Zusammenhänge verstehen
Was man am Bildschirm entwirft, soll später auch Wirklichkeit werden. Multimedia-Technologie hilft dir dabei, das Produkt schon jetzt am Bildschirm anzusehen und sogar auszuprobieren. Aber wie entsteht das fertige Gerät? In der Ausbildung lernst du auch die Fertigungsverfahren kennen, damit man das neue Produkt auch wirklich herstellen kann.
begleiten den gesamten Produktionsprozess. Sie arbeiten technische Unterlagen für die Fertigung aus, wählen Material und Maschinen aus, erstellen oder optimieren Programme für CNC-Maschinen und achten darauf, dass Qualitätsstandards eingehalten werden. Zu ihren Aufgaben kann es auch gehören, Detailpläne für Bauteile zu zeichnen.
erstellen maßstabsgetreue Zeichnungen und Pläne für den Baubereich – fast ausschließlich mit Computerprogrammen. Dabei setzen sie die Entwurfsskizzen und Vorgaben von Architekten/Architektinnen oder Bauingenieuren/-ingenieurinnen um. Wusstet du, dass sie manchmal auch den Bauuntergrund vermessen?
unterstützen Ingenieure/Ingenieurinnen dabei, neue Straßen, Brücken oder Tunnel zu bauen und das vorhandene Verkehrswegenetz zu erhalten. Wenn eine Straße neu gebaut oder ausgebaut werden soll, messen sie zunächst das Gelände aus. Dann zeichnen sie die entsprechenden Baupläne.
sind Ingenieuren/Ingenieurinnen dabei behilflich, Anlagen der Wasserver- und -entsorgung zu planen. Dafür vermessen sie das entsprechende Baugelände, berechnen, welche Kapazität ein Kanalnetz haben muss, und zeichnen Planungsunterlagen. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, zu kontrollieren, ob Vorschriften des Wasser- oder Umweltschutzes eingehalten werden.
wirken bei der Planung, Vorbereitung, Durchführung sowie Abnahme von Bauleistungen mit. Am Computer fertigen sie Detailpläne, die als Grundlage der Bauausführung dienen, oder berechnen den Materialbedarf. Sie nehmen auch Material- und Bodenproben und untersuchen diese.
arbeiten bei der Entwicklung von technischen Produkten mit. Am PC erstellen sie Entwürfe sowie technische Zeichnungen, die alle Details des neuen Produkts aufzeigen. Mithilfe von Simulationsverfahren überprüfen sie, ob ihre Konstruktion allen Anforderungen entspricht.
erstellen mithilfe von CAD-Programmen technische Zeichnungen und weitere Unterlagen nach Ingenieur-Vorgaben, die Grundlage für den Bau bzw. die Montage von Geräten und Anlagen sind. Dies können zum Beispiel Elektrogeräte oder Metallkonstruktionen wie etwa Brücken sein.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher.
Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Dr. Peter Marx, Industrie-Lehrwerkstatt vem.die ilw gGmbH
Frage: Herr Dr. Marx, wie entwickelt sich der Bereich Konstruktion und Technisches Zeichnen?
Dr. Peter Marx: Für eine gute Gestaltung von Bauteilen und Produkten ist die Konstruktion der wesentliche Ausgangspunkt. Mithilfe des Rechners wird von Anfang an dreidimensional gearbeitet. Schon zu Beginn, lange vor Fertigung des ersten Teils, lassen sich fotorealistische Darstellungen erzeugen, die helfen, die Gestaltung zu optimieren. Wichtig ist dabei immer noch der Mensch mit seiner Kreativität. Das Design ist die Grundlage für eine wirtschaftliche Fertigung und für gute Gebrauchseigenschaften.
Ansehen, anfassen, ausprobieren
Die Entwicklungszeit in der Industrie wird immer kürzer. Das liegt unter anderem am sogenannten „Rapid Prototyping“. Dabei werden Musterexemplare eines Produkts im 3-D-Druckverfahren hergestellt. Ein Beispiel: Ein neues Lenkrad soll entwickelt werden. Am Computer wird ein Muster entworfen. Aus den Daten baut der 3-D-Drucker dann ein Modell zum Ansehen, Anfassen und Ausprobieren. Liegt das Lenkrad nicht gut in der Hand? Dann werden die Änderungen gleich in den Computer eingegeben. Mit dieser Technik kann man nachbessern, noch bevor ein Produkt in die Massenherstellung geht.
Natur und Technik
Umweltschutz wird auch in den Berufen rund um die Konstruktion und Konstruktion wichtiger. Soll etwa für ein Möbelhaus ein neuer Stuhl entwickelt werden? Den kann man bereits so designen, dass man möglichst wenig Material braucht. Die Fertigung wird dann derart organisiert, dass kein Abfall entsteht. Das Holz für das Möbelstück stammt übrigens aus umweltfreundlicher, heimischer Waldwirtschaft. Und der Überzug für das Sitzpolster wird aus Recycling-Kunststoffen hergestellt. Hast auch du gute Ideen, wie man Produkte umweltfreundlicher machen kann?
Digitaler Kundenbesuch
Technische Zeichnungen, Fertigungspläne oder Designskizzen: All das muss die Entwicklungsabteilung oft mit den Kundinnen und Kunden abstimmen. Früher gab es dafür regelmäßige Vor-Ort-Termine. Hier wurden Änderungswünsche vom Kunden aufgenommen. Zurück im Büro, wurden sie dann in die Pläne eingearbeitet. All das geschieht heute digital. Die Änderungswünsche werden über das Internet ausgetauscht und gleich umgesetzt. Und Meetings finden häufig per Videochat statt. Das spart Zeit und Geld.
Weltweiter Einsatz
Egal um welche Branche es sich handelt: Die Herstellung von Gütern wird immer internationaler. Ein Beispiel: Ein deutsches Unternehmen soll eine neue Spezialmaschine bauen. Das Kundenunternehmen hat seinen Sitz in Frankreich. Die Einzelteile für die Maschine stammen aus China und Kanada. Die Software wurde in Schweden programmiert. Zusammengebaut wird dann alles beispielsweise von Fachkräften in Deutschland. Die stehen dafür regelmäßig in Kontakt mit Geschäftspartnern aus aller Welt. Versteht sich, dass sie offen sein sollten gegenüber Menschen aus anderen Ländern und Kulturen.