Ute Nebelung
ist Assistentin der Geschäftsleitung und Leiterin der Tierproduktion bei der Agraset-Agrargenossenschaft eG.
Verantwortungsbewusstsein
Tierliebe alleine reicht nicht, auch Verantwortungsbewusstsein solltest du auf jeden Fall mitbringen. Alle Pflanzen und Tiere brauchen spezielle Bedingungen zum Wachsen und Gedeihen. Als Land- beziehungsweise Tierwirt*in sorgst du dafür, dass es ihnen an nichts fehlt.
Selbstständiges Arbeiten und Sorgfalt
Viele Aufgaben erledigst du selbstständig, beispielsweise die Arbeiten im Stall oder mit dem Traktor auf dem Feld. Hier kommt es darauf an, dass du sorgfältig arbeitest. Vor allem im Umgang mit Tieren solltest du genau wissen, was du tust, damit diese nicht krank werden.
Teamgeist und Flexibilität
Teamwork ist in jedem Arbeitsbereich sehr wichtig. Dazu gehört auch, kurzfristig für ausgefallene Kollegen oder Kolleginnen einzuspringen, wenn Not am Mann ist. Wenn du mit deinen Kollegen gut zusammenarbeitest, geht vieles leichter von der Hand – und die Arbeit macht doppelt Spaß!
Technisches Verständnis und Fitness
In unseren Betrieben ist Hightech im Einsatz. Beispielsweise fahren unsere Traktoren mit GPS-Unterstützung. Und im Stall werden unsere Kühe beim Melken vom Computer überwacht. Hier gilt es, sich schnell mit der notwendigen Technik vertraut zu machen. Daneben solltest du auch körperliche Fitness mitbringen. Das ist von Vorteil, wenn du anpacken musst, etwa bei Reparaturen.
Biologie und Mathe
Pflanzenkenntnisse, biologische Abläufe, Prozent- und Flächenberechnung: Wer sich hiermit auskennt, ist klar im Vorteil.
züchten und fangen Fische oder Krebstiere. Sie füttern die Tiere, halten deren Teichanlagen sauber und sorgen für eine gute Wasserqualität. Fischwirt*innen können auch Fische in Seen und Flüssen oder in den Küstengewässern der Ost- und Nordsee fangen.
halten Tiere wie Rinder oder Schweine, um sie oder deren Erzeugnisse später als Nahrungsmittel zu verkaufen. Landwirt*innen kennen sich auch mit technischen Anlagen aus, zum Beispiel mit Melkmaschinen oder Futteranlagen.
helfen Biolog*innen bei Laborversuchen und werten die Ergebnisse aus. Ihre Arbeit dient zum Beispiel dazu, die Aufzucht von Tieren zu verbessern. War dir klar, dass sie Versuchsergebnisse auch fotografisch festhalten?
füttern, tränken und pflegen Pferde. Sie bewegen und trainieren die Tiere, halten deren Ställe sauber und kümmern sich um die Aufzucht von Fohlen. Sie erteilen auch Reitunterricht und zeigen Kunden beispielsweise, wie man mit den Tieren gut klarkommt.
erhalten eine artenreiche und gesunde Tierwelt in ihrem Revier. Sie legen Futterstellen an und schützen die Waldbewohner vor Störungen durch den Menschen. Einen Großteil ihrer Arbeit macht die Jagd aus. Dadurch sorgen Jäger*innen dafür, dass der Wildbestand im Revier nicht zu groß wird. Wusstest du, dass auch der Verkauf des Fleisches zu ihren Aufgaben zählt?
arbeiten in Tierarztpraxen, wo sie bei der Behandlung kranker Tiere und bei Operationen helfen. Sie legen die Instrumente bereit, machen Röntgenaufnahmen und verbinden Wunden. Übrigens müssen sie auch die Sprechstundentermine organisieren und Schreibarbeiten erledigen.
kümmern sich um Zoo-, Haus- und Versuchstiere. Sie füttern die Tiere, reinigen deren Unterkünfte und erledigen die Fell- und Klauenpflege. In der Fachrichtung Forschung und Klinik helfen sie auch bei Tierversuchen mit.
ziehen Nutztiere wie Kühe, Schweine oder Schafe auf und versorgen und pflegen sie. Ziel ist es, tierische Erzeugnisse wie Fleisch, Milch oder auch Wolle zu gewinnen und zu verkaufen. War dir klar, dass Tierwirte/-wirtinnen auch die Tiere zum Schlachten aussuchen?
unterstützen Tierärzt*innen bei deren Arbeit im Labor. Sie untersuchen zum Beispiel Fleischproben von Schweinen, um Krankheiten oder Keime zu erkennen. Wusstest du, dass sie auch bei der Herstellung neuer Impfstoffe helfen?
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher. Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Thomas Suckow vom Berufsverband der Zootierpfleger
Frage:
Herr Suckow, welche neuen Trends gibt es in der Tierpflege?
Thomas Suckow:
Tierpfleger*innen in den Zoos sind nicht mehr nur für die Betreuung und Pflege der Tiere zuständig. Heutzutage müssen sie wahre Unterhaltungsprofis sein: Kommentierte Fütterungen, Flugshows, spannende Auftritte mit den Tieren – die Besucher möchten für ihr Geld etwas geboten bekommen. Durch die vielen Tiersendungen im Fernsehen ist der Beruf des Tierpflegers derzeit sehr beliebt. Gute Leute finden in Zoos, in Tierheimen oder in Versuchslaboren interessante Jobs.
Zusätzliche Einnahmen
Wie können Tierhalter*innen zusätzlich Geld verdienen? Eine Möglichkeit ist der Tourismus. Ferien auf dem Bauernhof sind vor allem bei Familien beliebt. Wer Pferde hat, kann etwa Reiterferien organisieren. Eine andere Idee ist ein eigener Hofladen. Dort kann man die selbst hergestellten Produkte anbieten. Oder man verkauft Eier und Fleisch auf einem Wochenmarkt. Auch ein Lieferservice für Privatkunden wäre möglich. Du möchtest später einmal in der Landwirtschaft arbeiten? Dann wird auch dein Verkaufstalent eine Rolle spielen.
Artgerechte Haltung
Ökologische Landwirtschaft schützt die Umwelt und erzeugt gesunde Lebensmittel. Zudem steht sie für artgerechte Tierhaltung. Das alles wünschen sich immer mehr Verbraucher. Sie möchten eine gute Fleisch- und Milchqualität. Außerdem sollen die Tiere nicht leiden müssen. Deswegen werden beispielsweise Ställe mit mehr Bewegungsfreiheit gebaut. Die Gesetze rund um den Tierschutz ändern sich immer wieder. Wenn du Tiere halten willst, bedeutet das: am Ball bleiben!
Energie vom Bauernhof
Dass Landwirte Lebensmittel herstellen, ist bekannt. Dass viele von ihnen auch Energie produzieren, ist eine neue Entwicklung. Viele landwirtschaftliche Betriebe haben zum Beispiel Biogasanlagen gebaut. Damit erzeugen sie Strom aus Gülle oder Pflanzenresten. Andere Tierhalter*innen statten ihre Stalldächer mit Solaranlagen aus. Und wieder andere sparen Strom, indem sie kombinierte Heiz-Kühl-Systeme installieren. Die sorgen für Warmwasser und Milchkühlung zugleich – und sind damit besonders energiesparend.
Mehr Technik auf dem Hof
In immer mehr Ställen bestimmt moderne Technik das Bild. Es gibt dort zum Beispiel Maschinen, die vollkommen automatisch die Tiere füttern. Auch das Melken übernimmt oft schon ein Roboter. Der sammelt zugleich Informationen, zum Beispiel über die Menge und Zusammensetzung der Milch. In Zukunft wird es auf Bauernhöfen wohl noch mehr solche automatisierte Maschinen geben. Da ist man im Vorteil, wenn man gerne mit Technik zu tun hat.