Udo Heck
ist Ausbildungsleiter bei der Techniker Krankenkasse.
Zuhören und beraten können
Wenn Kund*innen einen Sachverhalt schildern, ist es wichtig, gut zuzuhören und sich auf unterschiedliche Menschen einstellen zu können. Außerdem sollte man gesetzliche Sachverhalte verstehen und Kund*innen zu unterschiedlichen Themen beraten können.
Planen und organisieren
Vor allem bei der elektronischen Postbearbeitung ist es wichtig, die anstehenden Aufgaben zu ordnen und in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen: Welche Vorgänge gilt es sofort zu erledigen und welche können warten? Oftmals wird auch in Projekten mitgearbeitet. Bei der Projektplanung werden alle Schritte aufeinander abgestimmt.
Sich auf Neues einlasse und neues Wissen aneignen
Rechtsprechung, Technik und Abläufe ändern sich regelmäßig. Deshalb ist es wichtig, aufgeschlossen für Neuerungen zu sein, eigene Ideen einzubringen und Veränderungen in der Praxis umzusetzen.
Digitale Techniken anwenden und nutzen
Immer mehr Prozesse werden digitalisiert und digitale Medien werden zunehmend genutzt. Deshalb ist es wichtig, sich mit relevanten Tools und Medien auseinanderzusetzen und relevante Medien sicher anzuwenden. Dabei ist die Nutzung digitaler Kommunikationsmedien ebenso wichtig, wie die Beachtung datenschutzrechtlicher Aspekte.
Genau und gründlich arbeiten
In sehr vielen Organisationen wird mit sensiblen Daten gearbeitet, wie Angaben zu Einkommensverhältnissen oder Aufzeichnungen über die Gesundheit. Daher ist es wichtig, mit diesen Daten besonders sorgfältig umzugehen und damit genau und gründlich zu arbeiten.
bereiten Entscheidungen von Sachbearbeitern vor. Je nach Sachgebiet – von Bauverwaltung bis Wasserwirtschaft – erteilen sie Auskünfte, bearbeiten Anträge, setzen nach Vorgaben Gebühren fest, fertigen Bescheide an und stellen Rechnungen aus. Übrigens lernen sie auch Nachwuchskräfte an.
kümmern sich darum, dass man auf Unterlagen von Behörden, zum Beispiel Urkunden oder Baupläne, aber auch Datenmaterial, das nur elektronisch vorliegt, schnell zugreifen kann. Sie dokumentieren das Archivgut in elektronischen Verzeichnissen und lagern es in Magazinräumen. Sie betreuen auch Benutzer/innen der Archive.
sorgen im Auswärtigen Amt und in den Auslandsvertretungen dafür, dass alle Schriftstücke systematisch geordnet und für die Mitarbeiter/innen griffbereit sind, und wickeln Pass- und Visaanträge ab. Fremdsprachenkenntnisse sind erwünscht.
helfen mit, den Bargeldkreislauf zu steuern und zu sichern. Sie nehmen Einzahlungen von Banken entgegen und kontrollieren Geldscheine und Münzen auf Echtheit. Sie können auch im Bereich Büroverwaltung arbeiten, zum Beispiel im Rechnungswesen oder in der Registratur.
tragen Informationen aus unterschiedlichen Quellen zusammen und werten sie aus. Dabei arbeiten sie den Beamten und Beamtinnen im gehobenen und höheren Dienst zu. Sie übernehmen selbstständig allgemeine Verwaltungsaufgaben wie Materialbeschaffung sowie Aufgaben im Rechnungswesen.
führen je nach Einsatzort Protokoll bei Gerichtsverhandlungen, erstellen und beglaubigen Kopien der Gerichtsentscheide. Im Grundbuchamt entscheiden sie über die Erteilung von Grundbuchauszügen. Sie können aber auch buchhalterische Tätigkeiten ausüben und anfallende Kosten für Gerichtsverhandlungen in Rechnung stellen.
wirken bei der Bearbeitung von Anträgen mit, bei denen es um soziale Leistungen geht, wie etwa Rente und Erziehungsgeld. Sie erledigen zudem Aufgaben in der Buchhaltung, registrieren und verwalten Akten und andere Schriftstücke. Sie sind auch Ansprechpartner/innen von Bürgern, die Fragen zur Sozialversicherung haben.
befassen sich mit der Verwaltung von Steuern. Sie beraten Steuerzahler/innen und bearbeiten Steuererklärungen. Im Außendienst gehört auch das Pfänden von Steuerschulden dazu. Auch im Konfliktfall wissen die Beamten und Beamtinnen, wie mit den Betroffenen angemessen umzugehen ist.
beschaffen von Lebensmitteln für die Kantine bis hin zu Waffen alles, was Streitkräfte benötigen. Sie betreuen die Beschäftigten in Personalangelegenheiten und sorgen für die Wartung der Gebäude und Übungsplätze. Übrigens: In den Kreiswehrersatzämtern helfen sie auch bei der Gewinnung von Personal für den Freiwilligendienst der Bundeswehr mit.
beobachten das Wetter, indem sie die Temperatur, Windrichtung und -stärke, Luftdruck, -feuchtigkeit und Niederschlagsmenge messen. Dafür bedienen sie EDV-gesteuerte Anlagen, die sie auch warten und überwachen. Die gesammelten Daten werten sie aus und wirken bei der Erstellung von Wetterprognosen mit.
kontrollieren nicht nur Warenflüsse, sie kümmern sich auch um die Beschaffung von Materialien. In der Zahlstelle übernehmen sie Buchhaltungsarbeiten und überwachen den rechtzeitigen Zahlungseingang von Bußgeldern. Wusstest du, dass sie auch Versteigerungen von beschlagnahmten Gegenständen durchführen?
nehmen Arbeitslosmeldungen entgegen und erteilen Ratsuchenden Auskünfte. Sie helfen ihnen auch beim Ausfüllen von Formularen. Außerdem bearbeiten sie Anträge auf Arbeitslosengeld und prüfen Ansprüche auf Leistungen.
kümmern sich um zahlreiche Verwaltungsaufgaben, die bei Gericht anfallen. In Verhandlungen führen sie Protokoll. Sie berechnen auch Gebühren und nehmen Einträge im Grundbuch oder im Handelsregister vor.
verwalten die Verträge der Versicherten, wenden Sozialgesetze an und berechnen Beiträge. Sie beraten die Versicherten zum Beispiel bei Fragen zu möglichen Leistungen. Sie arbeiten auch mit Ärzten/Ärztinnen, Krankenhäusern, Pflegediensten oder Apotheken zusammen.
bearbeiten je nach Behörde Vorgänge wie das An- und Abmelden eines Autos, Baugenehmigungen oder erstellen Kirchensteuerbescheide. Du kannst dir sicherlich denken, dass sie mit komplizierten Gesetzestexten arbeiten.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher.
Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Klaus Dauderstädt, Bundesvorsitzender des dbb beamtenbund und tarifunion
Frage: Herr Dauderstädt, was tut sich in der Verwaltung?
Klaus Dauderstädt: Die Aufgaben und beruflichen Perspektiven im Öffentlichen Dienst, zum Beispiel in der Verwaltung, sind sehr vielfältig. Vor allem für junge Menschen ist es interessant, dass der Einsatz von Informationstechnologie in der Verwaltung immer wichtiger wird. Dazu brauchen wir hoch qualifizierte und motivierte junge Leute, die sich für einen Beruf in diesem Bereich interessieren. Wir setzen uns dafür ein, dass sie gefördert werden, gute Perspektiven haben und gutes Geld für ihre Arbeit bekommen.
Verwaltung im Netz
Die Fachkräfte in der Verwaltung arbeiten heutzutage kaum noch mit Papier. Sie erledigen ihre Aufgaben am Computer und mit spezieller Software. Immer wichtiger wird auch das Internet: Damit wollen Behörden noch bürgerfreundlicher werden. So kann man zum Beispiel sein Auto mittlerweile online anmelden. Das spart Zeit und Geld. In Zukunft soll es noch viel mehr „E-Services“ geben. Willst du in der Verwaltung arbeiten? Dann solltest du keine Scheu vor dem Computer haben.
Flexible Arbeitsverhältnisse
Die Berufe im Öffentlichen Dienst sind seit Jahren im Wandel. So gibt es beispielsweise weniger Verbeamtungen: Viele Mitarbeiter/innen sind stattdessen als Angestellte beschäftigt. Außerdem werden die Arbeitszeiten flexibler. Immer öfter ist es nun möglich, von zu Hause zu arbeiten. Das Arbeiten in einer Behörde wird dadurch den Unternehmen ähnlicher.
Chancen für den Nachwuchs
Vielleicht hast du ja schon mal gehört, dass Verwaltungen „schlanker“ werden wollen. Das bedeutet oft, dass sie nicht mehr so viele Mitarbeiter/innen brauchen. Gibt es künftig also weniger Stellen? Das muss nicht sein! Grund ist der hohe Altersdurchschnitt in vielen Behörden. Viele ältere Verwaltungskräfte werden schon bald in den Ruhestand gehen. Ihren Platz nehmen junge Berufseinsteiger/innen ein.
Daten tauschen leicht gemacht
In den Verwaltungen gibt es jede Menge unterschiedlicher Daten. Das können zum Beispiel Informationen über Bauprojekte sein. Teilweise speichert aber jede Behörde ihre Daten anders. Das macht es ziemlich kompliziert, die Daten auszutauschen. In Zukunft sollen viele Prozesse deshalb vereinheitlicht werden. Für Verwaltungsfachkräfte bedeutet das: Sie müssen flexibel sein und sich beispielsweise immer wieder in neue Computerprogramme einarbeiten.