Claudia Sasse
ist Ausbildungsleiterin bei der Elmos Semiconductor AG, Dortmund.
Mathematisches und technisches Verständnis
Nicht nur die Noten sind entscheidend. In einem Einstellungstest prüfen wir die Bewerber auf ihre Mathematikkenntnisse und ihr technisches Verständnis. Sie sollten aber auch in Rechtschreibung fit sein. Deshalb schreiben sie bei dem Test als Erstes ein Diktat.
Logisches Denkvermögen
Technisch-logische Fragen zu lösen, sollte einen interessieren. Ein einfaches Beispiel: Wenn ich eine Kurbel bewege, in welche Richtung bewegen sich dann die Zahnräder mit? Hierbei kommt es also vor allem darauf an, dass man logische Gedankengänge nachvollziehen kann.
Befähigung zum Planen und Organisieren
Die durchzuführenden Arbeiten sind oft unterschiedlich und umfangreich. Entsprechend muss dann geplant und organisiert werden, etwa: zunächst Unterlagen und Materialien besorgen und zusammenstellen sowie einen Zeitrahmen festlegen.
Verantwortungsbewusstsein
Vor allem wer in einem Reinraum arbeitet, sollte besonders verantwortungsbewusst und diszipliniert sein. Falsche Arbeitsschritte oder zu schnelle Bewegungen können sich dort verheerend auswirken.
Teamfähigkeit
Informationen auszutauschen und miteinander zu arbeiten, ist bei solchen Tätigkeiten unumgänglich. Deshalb sollten die Grundregeln der Kommunikation vertraut sein und auch eingehalten werden.
IT-Kenntnisse
Auch wenn zu Beginn der Ausbildung keine fortgeschrittenen IT-Kenntnisse erwartet werden, weil du vor allem High-Tech-Anlagen bedienst und nicht einrichtest, kommen im Laufe deiner Ausbildung Aufgaben auf dich zu, bei denen du das Programmieren erlernst. Zum Ende der Ausbildung steht meist ein Projekt an, bei dessen schriftlicher Dokumentation IT-Kenntnisse von großem Vorteil sind. Wichtig ist, dass du eine hohe Motivation zum Erlernen neuer Dinge hast.
entnehmen zunächst Proben. Bei Böden untersuchen sie dann beispielsweise, ob sich diese als Baugrund eignen und ob sie mit umweltschädlichen Stoffen belastet sind. Bei Baustoffen überprüfen sie etwa die Druckfestigkeit oder das Verhalten bei Hitze.
bereiten Untersuchungen an Tieren, Pflanzen, Mikroorganismen und Zellkulturen vor und führen sie nach Anleitung von Wissenschaftlern/Wissenschaftlerinnen durch. In biochemischen Versuchen zum Beispiel setzen sie Zellen, Eiweiße oder Blut in chemischen Lösungen an und testen die Reaktion.
führen Versuche an und mit Tieren, Pflanzen, Zellkulturen und Mikroorganismen durch. Dabei nehmen sie Proben, die sie unter dem Mikroskop und mit Messgeräten untersuchen. In besonderen Labors untersuchen sie auch DNS-Proben, also genetisches Material.
bereiten chemische Versuche vor, führen diese durch und protokollieren die Ergebnisse. Beispielsweise bestimmen sie den Säure-Basen-Gehalt von Lösungen oder stellen die Konzentration eines bestimmten Stoffes in chemischen Stoffgemischen fest. Sie stellen auch chemische Substanzen her.
steuern und überwachen Maschinen und Anlagen, mit denen chemische Erzeugnisse wie Farben, Pflanzenschutzmittel oder Kosmetika hergestellt, abgefüllt oder verpackt werden. Sie entnehmen auch Proben und analysieren diese im Labor.
unterstützen Wissenschaftler/innen und Techniker/innen bei chemischen Untersuchungen. Sie bereiten Versuche vor, überwachen den Versuchsablauf und dokumentieren die Ergebnisse. Wusstest du, dass sie auch in der medizinischen Forschung mitarbeiten können?
untersuchen die Zusammensetzung und Eigenschaften von metallischen Werkstoffen und bestimmen deren Edelmetallgehalt. Sie analysieren zum Beispiel den Goldgehalt eines Schmuckstücks oder trennen Gold und Silber mithilfe eines chemischen Prozesses.
richten hochkomplexe, rechnergesteuerte Anlagen ein. Sie sorgen dafür, dass die jeweiligen Einzelkomponenten ein automatisch arbeitendes Gesamtsystem bilden. Dazu programmieren und testen sie die Anlagen, nehmen sie in Betrieb und halten sie instand.
fertigen für optische Geräte Bauelemente wie etwa Linsen und Spiegel aus Glas und anderen Materialien. Die Teile, die manchmal sogar bis auf einen Millionstel Millimeter genau hergestellt werden müssen, kontrollieren sie mit Messmikroskopen.
installieren und vernetzen Bürogeräte und Geräte der Unterhaltungselektronik bei Kunden und reparieren diese Geräte. Treten Fehler auf, analysieren sie diese systematisch und beseitigen die Ursachen. Sie können auch kleinere Computerprogramme selbst programmieren.
bauen mechanische, elektrische und elektronische Komponenten zu komplexen Systemen zusammen und installieren Steuerungssoftware. Typische Produkte sind zum Beispiel Verpackungsanlagen oder programmierbare Waschmaschinen. Auch Fehlersuche und Reparatur gehören zu ihren Aufgaben.
fertigen technische Kleinstprodukte wie Computerchips oder Airbagsensoren: Sie ätzen Löcher in Siliziumplatten, bringen Kontakte an und beschichten die Oberfläche. Zur Qualitätsprüfung ermitteln sie elektrische, optische und mechanische Eigenschaften der Produkte.
führen physikalische Messungen und Versuchsreihen durch. Sie testen dabei unter anderem, ob bestimmte Materialeigenschaften der Werkstoffe noch verbessert werden können. Für den Versuchsablauf benötigte technische Zeichnungen oder Pläne entwerfen sie selbst.
bauen in wissenschaftlichen oder industriellen Labors Versuchsanlagen auf, um physikalisch-technische Verfahren anzuwenden oder weiterzuentwickeln. In der Atom- und Kernphysik messen sie kleinste Teilchen, in der Vakuumtechnik arbeiten sie mit Druck.
prüfen Ausgangsstoffe und Produkte. Sie nehmen Proben und bereiten diese für Tests vor. Sie untersuchen, ob Eigenschaften wie Festigkeit den Vorgaben entsprechen. Wusstest du, dass sie die Ergebnisse auch statistisch auswerten?
untersuchen Metalle und andere Werkstoffe wie etwa Kunststoff. Zum Beispiel ermitteln sie mit mikroskopischen Untersuchungen der Oberflächen oder mit Härteprüfungen deren Eigenschaften. Manchmal werden sie auch in kriminologischen Fällen tätig.
entwickeln Lösungen im Bereich erneuerbarer Energiequellen wie Luft, Sonne und Erdwärme. Sie entwerfen zum Beispiel Schaltungen zum Energiemanagement von Windkraftanlagen und testen diese in Versuchsanlagen.
stellen Brillengläser aus Kunststoff oder Glas her. Sie fräsen, schleifen und polieren die Rohlinge mithilfe von computergesteuerten Maschinen und Anlagen. Mit Messgeräten prüfen sie immer wieder, ob die Maße stimmen.
untersuchen Werkstoffe, also zum Beispiel Materialien aus Kunststoff oder Metall, oder technische Systeme wie Produktionsanlagen, Rohrleitungen, Brücken auf Eigenschaften oder Schäden. Dafür nehmen sie Proben, die sie im Labor und am Schreibtisch messen und prüfen – manchmal auch mit Röntgen- und Ultraschallgeräten.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher.
Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Inga Goltermann vom IVAM Fachverband für Mikrotechnik
Frage: Frau Goltermann, welche neuen Technologien gibt es in der Mikrotechnik?
Inga Goltermann: Mikrotechnik bietet Funktionen in höchster Genauigkeit auf kleinstem Raum. Ständig werden neue Technologien für die Medizintechnik, die Automobilindustrie, den Maschinenbau und andere Branchen entwickelt. Die Anwendungsgebiete sind unendlich groß. So können Textilien wie zum Beispiel Kleidung oder Bettwäsche mit mikroskopisch kleinen Sensoren elektronisch aufgewertet werden. Damit können hilfsbedürftige oder kranke Personen im Alltag unterstützt werden, und im Notfall wird automatisch ein Arzt verständigt.
Neues aus der Biotechnologie
Ein wichtiger Wachstumsbereich der neuen Technologien ist die Bioforschung. Die Ergebnisse können zum Beispiel für neue Medikamente eingesetzt werden. Die werden heute oft mithilfe von Gentechnik hergestellt – zum Beispiel aus tierische Zellen oder Bakterienkulturen. Außerdem ist es möglich, dass man Medikamente produziert, die genau zu den Genen des Menschen passen. Das nennt man „personalisierte Medizin“. Im Bereich der Bio- und Gentechnologie gab es zuletzt viele neue Erfindungen.
Grüne Energie
Der weltweite Energiebedarf steigt immer weiter an. Aber Ressourcen wie Kohle, Gas oder Erdöl gibt es nur begrenzt. Anders steht es um das Sonnenlicht oder den Wind. Die stehen uns praktisch überall kostenlos und unerschöpflich zu Verfügung. Deshalb nennt man Strom, der mit Solarzellen oder Windrädern gewonnen wird, auch „erneuerbar“ oder „regenerativ“. Nach Meinung vieler Expertinnen und Experten gehört erneuerbaren Energien die Zukunft. Es lohnt sich also, bei diesem Thema auf dem Laufenden zu bleiben!
Wenn Dinge „intelligent“ werden
Die Werkstoffe der Zukunft werden „intelligent“. Das bedeutet: Sie ändern ihre Eigenschaften ganz von alleine. Ein Beispiel ist „selbstheilender“ Autolack. Kleinere Kratzer kann dieser Anstrich selbstständig ausbessern. Das ist möglich, weil er extrem elastisch ist. Ein weiterer Einsatzbereich für intelligente Materialien ist die Medizintechnik: Hier wird an winzigsten Blutpumpen geforscht. Diese werden in den Körper gepflanzt und nur durch das Blut selbst angetrieben.
Materialien im Verbund
Verbundwerkstoffe sind Materialien, die aus zwei oder mehr Bestandteilen bestehen. Diese ergänzen sich in ihren Eigenschaften. Die Karosserie eines Rennautos soll besonders leicht und dennoch stabil sein? Hier könnte kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff eingesetzt werden. Auch im Baubereich, der Elektroindustrie oder der Medizintechnik werden immer mehr Verbundwerkstoffe eingesetzt. In Zukunft kommen noch viele neue Stoffe und Anwendungsgebiete hinzu.