Sandra Warden
ist Geschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes.
Kommunikationsfähigkeit und Offenheit
... sind sehr wichtig. Fachliche Kenntnisse können nur die Basis sein. Insbesondere die Lust und Freude an der Kommunikation mit dem Gast oder Kunden sind entscheidend sowie eine passende und gepflegte sprachliche Ausdrucksweise.
Gastgeberqualitäten
Diese stehen vornan. Im Service geht es vor allem darum, die Gäste zu betreuen und zu beraten. Dabei sind Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit entscheidend. Aber selbst ein Koch oder eine Köchin muss heute gastorientiert sein: im Restaurant zu den Gästen hinausgehen, ihnen etwas empfehlen oder aus einer offenen Küche mit ihnen das Gespräch suchen.
Organisationstalent und Stressresistenz
Die Arbeitsprozesse in allen Bereichen, ob im Restaurant, in der Küche oder in Gastzimmern müssen organisiert werden – etwa mit der Aufstellung von Dienstplänen. Stress in Stoßzeiten darf einem dabei nichts ausmachen. Bei Veranstaltungen und Events ist Planung das A und O.
Konfliktfähigkeit
Mit Reklamationen von Gästen oder Kritik im Team sollte positiv umgegangen werden. Dafür muss man selbst ausgeglichen sowie sachlich sein und sich emotional zurückhalten.
Englischkenntnisse
Dass man sich auf Englisch ausdrücken kann, wird in den meisten Hotels und Gaststätten verlangt. Denn Gäste aus anderen Ländern erwarten, dass sie sich in der Weltsprache Englisch verständigen können.
unterstützen die Geschäftsleitung, indem sie zum Beispiel die Übernachtungspreise kalkulieren, die Personalbesetzung planen, sich um Wareneinkauf und -lagerung kümmern sowie Gäste betreuen. Sie können auch in Fremdenverkehrsbetrieben arbeiten und bei der Entwicklung von Reiseangeboten mitarbeiten.
sorgen im Management in der Systemgastronomie, also in Betrieben mit einem standardisierten, zentral gesteuerten Gastronomiekonzept wie etwa einer Steakhaus-Kette, für reibungslose Abläufe. Das Gleiche machen sie aber auch in Cateringbetrieben, die zum Beispiel Alten-, Kinderheime oder Krankenhäuser versorgen.
betreuen, bedienen und beraten die Gäste in einem Hotel- oder Gaststättenbetrieb. Sie servieren Speisen und schenken an der Bar Getränke aus. Sie sorgen aber auch dafür, dass die Hotelzimmer sauber sind, oder richten Frühstücksbüfetts schön an. In der Verwaltung eingesetzt, erstellen sie zum Beispiel Dienstpläne.
organisieren alle Arbeitsbereiche eines Restaurants nach einem festgelegten einheitlichen Konzept. Das bedeutet, dass sie praktisch für alles zuständig sind: für Einkauf, Lagerhaltung, Service, Personalplanung und Kostenkontrolle. Wusstest du, dass sie auch auf Einhaltung der Hygiene- und Sicherheitsvorschriften achten?
arbeiten in den verschiedenen Abteilungen eines Hotels mit – vom Empfang über den Service bis zur Zimmerbetreuung in der Etage. Sie übernehmen auch Verwaltungsaufgaben, wie zum Beispiel die Buchhaltung. In großen Hotels arbeiten sie auch an der Entwicklung von Marketingmaßnahmen mit.
sorgen dafür, dass die einzelnen Abteilungen im Hotel, wie Restaurant, Küche oder Übernachtungsbetrieb, gut zusammenarbeiten und alles reibungslos läuft. Neben ihren kaufmännischen Aufgaben in der Buchhaltung und im Einkauf betreuen sie die Gäste, damit die sich wohlfühlen.
bereiten Gerichte aller Art zu, zum Beispiel Suppen, Soßen, Gebäck oder Süßspeisen. Sie kennen die Rezepte und kaufen entsprechend Lebensmittel und Zutaten ein. Sie reinigen und pflegen die Kochgeräte und das gesamte Kücheninventar.
bedienen die Gäste in Gastronomiebetrieben wie etwa Restaurants, Hotels, Cafés oder Bistros. Sie helfen ihren Gästen bei der Auswahl von Speisen und Getränken, servieren und kassieren. Wusstest du schon, dass sie auch Umsatzstatistiken erstellen?
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher.
Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Stefanie Heckel, Pressesprecherin Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband)
Frage: Frau Heckel, wo steht das Gastgewerbe heute?
Stefanie Heckel: Die große Bedeutung des Gastgewerbes für die Wirtschaft und für die Gesellschaft insgesamt wurde wohl noch nie so deutlich wie in diesen Zeiten. Unsere Branche steht für Lebensqualität und Lebensfreude, für Begegnung und Genuss. Dabei zählen maßgeschneiderte Konzepte, echte Wohlfühlatmosphäre, herzliche Gastfreundschaft sowie qualitativ hochwertige Produkte. Aspekte der Gesundheit und Nachhaltigkeit spielen eine immer stärkere Rolle. Im Trend liegen frische, saisonale und regionale Speisen genauso wie internationale Köstlichkeiten. In unserer Branche geht es darum, Menschen glücklich zu machen und Freude zu schenken. Das ist heute wichtiger denn je.
Kreative Küche
Die Gastronomie richtet sich ganz nach Wunsch und Geschmack ihrer Gäste. Der ist sehr unterschiedlich und kann sich schnell ändern. Die einen wollen es urig und traditionell, die anderen experimentell und international. Beliebt sind nicht nur vegetarische oder vegane Gerichte. Ebenso gut kommen Kombinationen verschiedener Stile an. Was hältst du zum Beispiel von einem Mix aus deutscher und asiatischer Küche? In dieser Berufswelt kannst du dich auf die Suche nach den neuesten Gastronomietrends machen. Dabei darfst du deiner Fantasie freien Lauf lassen.
Essen mit System
Wenn an verschiedenen Orten identische Menüs in gleichbleibender Qualität angeboten werden, spricht man von Systemgastronomie. Und deren Bedeutung ist zuletzt stark gewachsen. Damit sind nicht nur Schnellrestaurants gemeint: Auch Schulen und Betriebskantinen werden mit Systemmahlzeiten beliefert. Generell gibt es in diesem Bereich eine Entwicklung hin zu hochwertigeren Produkten. Ein Beispiel sind Anbieter, die sich auf Burger mit Biofleisch und besonderem Käse spezialisiert haben.
Take-away boomt
Essen liefern oder für die Abholung bereithalten – in der Corona-Pandemie sind das für viele Gaststätten die einzigen Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Internetseiten, bei denen Hungrige Essen per Mausklick bestellen können, gibt es schon eine ganze Weile. Der Betreiber kümmert sich um die Bezahlung und liefert das Essen. Die Lokale müssen zwar eine Gebühr bezahlen, können aber auf eigene Fahrer*innen verzichten. Viele Betriebe setzen allerdings vermehrt auf den Direktvertrieb oder schließen sich mit Kolleg*innen zusammen. Auch über Corona hinaus werden dem Liefer- bzw. dem Take-away-Markt große Wachstumschancen zugerechnet. Weitere Möglichkeit sind Gutscheinaktionen über Crowdfunding-Plattformen. Dort bezahlen Stammkund*innen quasi vorab, was sie später vor Ort gerne essen oder trinken wollen. Einige Gäste nutzen diese Form auch, um zu spenden, damit ihr Lieblingslokal am Leben bleibt.
Eine App mit Tausenden von Hotels
Einfach spontan drauflosfahren und sich das Hotel vor Ort aussuchen? Das war früher ziemlich riskant. Im schlimmsten Fall war alles ausgebucht. Heute muss man nicht mehr ohne Dach über dem Kopf auskommen. Mit speziellen Apps finden Reisende freie Zimmer in der Nähe. Außerdem checken sie Bewertungen und können auch gleich übers Smartphone buchen und bezahlen. Für Hotels bedeutet das, dass sie sich neue Formen für ihr Marketing überlegen müssen. Es ist wichtig, in den Trefferlisten der Buchungsplattformen weit oben zu stehen.