Martin Gönnheimer
ist Schulleiter in der Familienpflegeschule in Freiburg.
Enger Kontakt mit Menschen
Bei der Arbeit im Haushalt sollte man Freude am Umgang mit Menschen mitbringen. Die Berufe eignen sich für Personen, die gerne Einsatz- und Hilfsbereitschaft zeigen. Man versorgt und pflegt Kinder, kauft ein, bereitet Mahlzeiten zu und schafft Ordnung in der Wohnung. Dabei sind auch Kommunikationsfreude und -stärke gefragt.
Planen und organisieren
Um einen Familienhaushalt zu managen, muss man Tages- und Wochenabläufe gut planen und organisieren. Das heißt unter anderem, mit einem fixen Budget zu wirtschaften. Geht es darum, Speisepläne zu erstellen, sollte man etwa Preise und das saisonbedingte Angebot im Blick haben.
Einfühlungsvermögen
Einfühlungsvermögen ist das A und O. Teil der Arbeit ist, sich auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Menschen einzustellen. Darüber hinaus geht es darum, Hilfsbedürftigen beizustehen und ihnen die nötige Betreuung und Pflege zu geben. Hier sind aber auch Konfliktfähigkeit und Durchsetzungsvermögen gefragt.
Pädagogisches Wissen und Geschick
Zu wissen, welche Entwicklungsschritte Kinder machen und wie man sie dabei unterstützen kann, ist eine zentrale Fähigkeit, etwa für Haus- und Familienpfleger/innen. Die Fähigkeit, andere zu motivieren, ist in vielen Berufen hilfreich, egal ob bei der Arbeit mit Familien oder in der Betreuung von Älteren.
Flexibilität
Bei Berufen im Haushalt ist es wichtig, sich immer wieder neu auf andere Familien einzustellen. Haus- und Familienpfleger/innen haben viele verschiedene Einsätze im Jahr und versorgen alle Altersklassen – vom neugeborenen Baby bis zu den Großeltern.
betreuen behinderte, kranke und alte Menschen. Sie arbeiten ambulant im Haushalt oder in Heimen: Dort wechseln sie Verbände, helfen beim Ankleiden oder beim Essen. Sie räumen auf, waschen Wäsche und kaufen Lebensmittel ein. Wenn die hilfsbedürftige Person sich gut bewegen kann, ermuntern sie diese zum Aufstehen und Kontakte knüpfen.
kümmern sich meist vorübergehend um den Haushalt und helfen Menschen jeden Alters: Bei Krankheit oder Abwesenheit der haushaltsführenden Person erledigen sie alle Arbeiten im Haushalt und betreuen die Kinder. Sie pflegen auch chronisch kranke Menschen in deren Wohnung. Die erbrachten Leistungen halten sie in Betreuungsprotokollen fest.
organisieren professionell alle hauswirtschaftlichen Arbeiten in Privathaushalten und sozialen Einrichtungen. Sie stellen sich auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der zu betreuenden Personen ein, leiten Kinder an, motivieren kranke Menschen und unterstützen ältere Personen bei allen Alltagsverrichtungen.
sorgen dafür, dass in den Haushalten von sozialen Einrichtungen und in Privathaushalten alles reibungslos abläuft: Sie kaufen kostengünstig ein, kochen und räumen auf. Sie haben ein Auge darauf, dass die Kinder ihre Hausaufgaben erledigen, und pflegen, betreuen oder versorgen auch kranke oder behinderte Haushaltsangehörige.
unterstützen die Fachkräfte in Pflegeeinrichtungen bei der Betreuung von Hilfsbedürftigen oder sind in der Familienpflege tätig. Zu ihren Aufgaben kann es gehören, die Hausarbeit zu erledigen, die Kinder zu betreuen, Kranke zu pflegen und sie bei alltäglichen Tätigkeiten zu unterstützen.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher. Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Dorothea Simpfendörfer, Präsidentin Deutscher Hauswirtschaftsrat
Frage: Frau Simpfendörfer, wohin entwickeln sich die hauswirtschaftlichen Berufe?
Dorothea Simpfendörfer: Hauswirtschaft ist so vielfältig, dass du vielleicht auch ein Hobby zum Beruf machen kannst – und dabei Menschen in sozialen Einrichtungen, Tagungshäusern oder Privathaushalten zu kleinen Glücksmomenten im Alltag verhilfst. Das kann eine einladende Wohnung, ein gemeinsames, gesundes Essen oder der Lieblingskuchen zum Geburtstag sein. Dabei wird immer gut organisiert und ökonomisch, ethisch und ökologisch gehandelt. So wird beispielsweise durch klugen Wareneinsatz die Verschwendung von Lebensmitteln vermieden. Das kann kein Roboter, daher ist die Hauswirtschaft zukunftssicher. Die Beschäftigungsmöglichkeiten werden weiter steigen. Es gibt viele gute Gründe, in die Hauswirtschaft ein- und dann aufzusteigen.
Gesund, regional und ökologisch
Viele Menschen bevorzugen gesunde und frische Lebensmittel. Gern dürfen sie „Bio“ sein und aus der Region stammen. Haushaltsfachkräfte sollten das für die Speiseplanung beachten. Das ist nicht immer so einfach. In Krankenhäusern beispielsweise sind die Mahlzeiten für Patientinnen und Patienten speziell abgestimmt. Je nach Krankheit bedeutet das genaue Vorgaben für die Küche. Gesunde Zutaten und ärztliche Vorgaben gilt es schmackhaft zu vereinen. Dafür brauchst du zusätzliches Know-how. Und das solltest du stets frisch halten.
Mobiler Service
In vielen Familien arbeiten heute beide Elternteile Vollzeit. Deshalb benötigen sie Unterstützung im Haushalt. Auch Seniorinnen und Senioren, die in den eigenen vier Wänden wohnen, haben Bedarf an Unterstützung in Haushalt und bei den Belangen des täglichen Lebens. Oft reicht es, wenn ihnen jemand für einige Stunden die Woche zur Hand geht. Das bietet Chancen für Haushaltsfachkräfte. Die können sich zum Beispiel mit einem mobilen Haushaltsservice selbstständig machen. Oder sie bieten ihre Dienste online an. Dafür gibt es mittlerweile spezielle Internetportale.
Gemeinsam kochen hält fit
In Deutschland gibt es Millionen Pflegebedürftige. Tendenz steigend. Haushaltsfachkräfte übernehmen zunehmend Pflege- oder Betreuungsaufgaben. Das kann etwa ein gemeinsamer Kochnachmittag in der Seniorenwohngruppe sein. Als Fachkraft wiegst du zum Beispiel die Zutaten zusammen mit den alten Menschen ab. Anderen wiederum hilfst du beim Kneten des Teiges. Solche körperlichen und geistigen Aufgaben machen nicht nur Spaß: Du hilfst den Seniorinnen und Senioren damit auch, fit zu bleiben.
Neue Technik für den Haushalt
Moderne Technik beeinflusst diesen Berufsbereich immer mehr: Öfen messen, wann Backwaren fertig sind. Sie schalten sich selbsttätig ab. Steuern kann man sie einfach über eine App. Speisepläne erstellst du als Fachkraft mit spezieller Planungssoftware. Und beim Saubermachen erleichtern Kehr- und Wischroboter den Arbeitsalltag. Das spart Arbeitszeit und damit Kosten für deine Kunden. Wer technisch auf dem neuesten Stand bleibt, sichert sich einen Vorteil im Arbeitsleben.