Michael Paarmann
ist Leiter der technischen Berufsausbildung bei der Lufthansa Technical Training GmbH.
Interesse an Naturwissenschaft und Technik
Im Berufsfeld rund um die Luftfahrt gibt es ständig technische Neuerungen. Wer hier arbeiten möchte, sollte sich für Technik und naturwissenschaftliche Themen begeistern und bereit sein, sich neues Wissen anzueignen und auch praktisch im Arbeitsalltag anzuwenden.
Handwerkliches Geschick
Einwandfrei funktionierende Flugzeugkomponenten sind wesentlich für die Sicherheit und den reibungslosen Flugverkehr. Für die Durchführung der Wartungen und Reparaturen an den Flugzeugen sollte man handwerkliches Geschick und Talent im Umgang mit den Werkzeugen mitbringen.
Teamfähigkeit
Für die Wartung und Überholung von Flugzeugen ist immer ein ganzes Team verantwortlich. Freude am Umgang mit anderen Menschen ist daher zentral, schließlich gilt es, täglich gemeinsam verantwortungsvolle Aufgaben zu erledigen.
Englischkenntnisse
Flugzeugdokumentationen und Arbeitsunterlagen sind in englischer Sprache abgefasst. Sehr gute Englischkenntnisse sind daher Pflicht – beziehungsweise ein gutes Sprachgefühl. Azubis erhalten Sprachlehrgänge und werden so frühzeitig mit englischsprachigen Arbeitsunterlagen vertraut gemacht.
Zuverlässigkeit und Genauigkeit
Beim Fliegen hat die Sicherheit höchste Priorität. Um die einwandfreie Funktion der Flugzeuge und Systeme zu gewährleisten, sind Fachkräfte wichtig, die bei der Wartung und Reparatur äußerst zuverlässig, sorgfältig und genau vorgehen.
bereiten ihren Flug gründlich vor, bevor sie kleinere Fracht- und Passagierflugzeuge, die für einen Piloten oder eine Pilotin zugelassen sind, in die Lüfte steuern. Mit der Flugsicherung sind sie immer in Kontakt. Als Co-Piloten und -Pilotinnen fliegen sie in größeren Flugzeugen mit.
starten mit dem Helikopter zu Beobachtungs-, Transport- oder Rettungsflügen. In der Verkehrsüberwachung beobachten sie die Autobahnen und leiten Polizei und Rettungsdienste zu Unfallstellen. Stets beachten sie die gesetzlichen Flugvorschriften und schreiben über jeden Einsatz einen Bericht.
bauen elektrische und elektronische Anlagen und Geräte in Flugzeugen und Hubschraubern ein. Ein weiterer Aufgabenbereich besteht in der Wartung und Reparatur. Systematisch überprüfen sie nach der Landung alle Systeme und wechseln bei Bedarf defekte Baugruppen aus.
warten und reparieren Fluggeräte – sie untersuchen zum Beispiel das Triebwerk auf Risse und Verschleiß und beseitigen Schäden. Oder aber sie arbeiten bei der Herstellung von Flugzeugen mit. Technische Zeichnungen sind dabei eine wichtige Grundlage.
betreuen Fluggäste am Flughafen. Sie sind sowohl im Ticketverkauf tätig als auch in der Passagier-, Flugzeug- und Frachtabfertigung. Sie organisieren das Einchecken, buchen Gepäck und händigen Bordkarten aus. Wenn sie als Assistenz der Geschäftsleitung arbeiten, planen sie den Personaleinsatz oder organisieren Werbemaßnahmen.
stellen vor allem Sportflugzeuge her. Sie produzieren mithilfe von Schablonen und Modellen unterschiedliche Teile und setzen sie bei der Endmontage zusammen. Auch für die Wartung von Segelflugzeugen und kleinen Motorflugzeugen sind sie zuständig. Wusstest du, dass sie sogar elektronische Bordsysteme einbauen und überprüfen?
berechnen Flugpreise und Frachtkapazitäten oder beraten auch über Flugverbindungen. Sie erledigen zollamtliche Formalitäten, kaufen Treibstoff ein und organisieren den Einsatz der Crew. Darüber hinaus entwickeln sie Marketingstrategien und stellen Rechnungen für Speditionen und Reiseveranstalter aus.
betreuen Passagiere/Passagierinnen vor dem Flug. Sie erteilen Auskünfte, verkaufen Tickets, fertigen das Gepäck ab und checken die Passagiere ein. Außerdem erledigen sie kaufmännische Aufgaben und bearbeiten beispielsweise Zahlungsvorgänge oder auch Reklamationen.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher.
Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Carola Scheffler vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft
Frage:Frau Scheffler, welche Anforderungen gibt es in der Luftfahrtbranche?
Carola Scheffler:Die Fluggesellschaften und Flughäfen sind immer auf der Suche nach verantwortungsbewusstem Personal, das präzise, umsichtig und im Team arbeiten kann. Piloten müssen Menschen und Waren sicher befördern und sich gleichzeitig mit den Entwicklungen der Technik auskennen. Auch das Thema Umwelt – das Einsparen von Treibstoff und die Lärmvermeidung – ist sehr wichtig. Durch ihr Flugverhalten haben Piloten darauf einen großen Einfluss.
Mehr Schub für den E-Flieger
Wusstest du, dass es erste Versuche gibt, den Elektroantrieb in den Himmel zu bringen? Ein E-Flieger erzeugt nicht nur weniger Schadstoffe und Lärm. Er muss, anders als ein Flugzeug heute, auch keine Tonnen an Treibstoff mitführen. Das Ergebnis wären leichtere Flugzeuge, die mehr Passagiere oder Fracht aufnehmen können. Noch ist die Technologie aber nicht so weit. Es fehlen vor allem genügend leistungsfähige Akkus. Aber wer weiß: Wenn sich Elektroautos auf der Straße durchsetzen, könnte das auch der E-Mobilität im Flugzeugbau einen neuen Schub geben.
Komplexe Elektronik
Eine Flugzeugkabine steckt voller Hightech: Integrierte Bildschirme zeigen die Flugstrecke oder Filme nach Wahl. Die Kabine ist dank Klimaanlage angenehm temperiert. In Zukunft wird der Komfort noch größer. So sollen Passagiere WLAN und Stromanschluss für ihr Smartphone bekommen. Auch im Cockpit wird die Elektronik komplexer. Neue Maschinen haben zum Beispiel eine elektronische Steuerung. Diese löst die klassische Hydraulik ab. Für Fachkräfte im Bereich Bau und Wartung von Flugzeugen heißt das: noch mehr Aufgaben im Elektrobereich.
Leicht, aber trotzdem stabil
Flugzeuge müssen viel aushalten. Gleichzeitig sollen sie möglichst leicht sein, damit sie wenig Treibstoff verbrauchen. Deshalb werden sie teils aus sogenannten Verbundwerkstoffen gebaut. Das sind spezielle Material-Mixe. Ein bekanntes Beispiel ist Carbon – ein Kunststoff, der mit Kohlenstofffasern verbunden ist. Das Material ist stark wie Stahl, nur um ein Vielfaches leichter. Und: Carbon wird nicht wie Metall gegossen, sondern in einer Form „gebacken“. Fachkräfte wissen das.
Sparsamer und leiser werden
Sie sind laut und umweltschädlich: Diese Meinung haben viele Menschen über Flugzeuge. Deshalb arbeitet die Branche daran, den Luftverkehr sparsamer und leiser zu machen. Ein Ansatz sind technische Verbesserungen an den Flugzeugen. Eine weitere Möglichkeit betrifft Pilotinnen und Piloten: Die können durch ihre Flugweise den Lärm und den Verbrauch der Maschinen reduzieren. Aber auch das Personal am Boden kann zu diesem Ziel beitragen: Sie können zum Beispiel Flugpläne so erstellen, dass sich die Belastung für Flughafenanwohner reduziert.