Kerstin Fendt
ist Leiterin der „Kunterbunten Schmetterlinge“, einer Kinderkrippe des Bayerischen Roten Kreuzes im Kreisverband Nürnberg Stadt.
Einfühlungs- und Durchsetzungsvermögen
Bei unserer Arbeit geht es darum, jedes Kind zu kennen und spielerisch zu fördern. Dafür solltest du Sensibilität und Einfühlungsvermögen mitbringen. Das gilt für jeden einzelnen Schützling wie auch für die ganze Gruppe mit bis zu zwölf Kindern. Deshalb brauchst du ein gesundes Selbstbewusstsein und eine gute Portion Durchsetzungsvermögen, um dir Gehör zu verschaffen.
Spaß im Umgang mit Menschen
Wer bei uns arbeitet, hat nicht nur mit den Kindern zu tun: Auch die Arbeit mit den Eltern gehört zum Arbeitsalltag. Deshalb solltest du auf die Eltern ebenfalls offen und freundlich zugehen und sie mit in die Arbeit der Einrichtung einbeziehen.
Zuverlässigkeit
Wenn die Eltern uns ihre Kinder anvertrauen, verlassen sie sich darauf, dass wir – egal was passiert – immer das Wohl und die Sicherheit ihres Kindes an die erste Stelle setzen. Zuverlässigkeit ist deshalb das A und O. Daran solltest du stets denken.
Engagement – Interesse an Fortbildungen
In den pädagogischen Berufen ändern sich die Rahmenbedingungen so häufig, dass du immer wieder bereit sein solltest, dazuzulernen. Für uns sind Weiterbildungen, etwa zu Musik, Gesundheit oder Bewegung, ein großes Thema. Aber auch das regelmäßige Auffrischen des pädagogischen Wissens ist sehr wichtig. Generell steigen die Anforderungen an die Betreuer kleiner Kinder in Deutschland.
Planungs- und Organisationstalent
Wer so viele Kinder gleichzeitig betreut wie wir, tut dies am besten gut vorbereitet. Spiele, Singkreise, Kreativarbeiten oder Ausflüge solltest du vorab planen und teilweise auch mit den Eltern besprechen.
betreuen Kinder und Jugendliche vorwiegend in Kindergärten, -krippen, -heimen und -horten. Sie fördern dabei sowohl das soziale Verhalten in der Gruppe als auch die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen, indem sie Spiele, Bastelarbeiten oder etwa Ausflüge anbieten.
versorgen und betreuen Kinder und Jugendliche in Heimen, die die Familie ergänzen oder ersetzen sollen. Als enge Bezugspersonen der Kinder achten sie nicht nur auf Ernährung und Körperpflege, sondern auch auf eine gute persönliche, schulische und berufliche Entwicklung. Sie halten außerdem Kontakt zu Familie, Lehrern und Ausbildern.
unterrichten Schüler/innen bis zur zehnten Klasse in den Fächern Hauswirtschaft, Sport, Technik, Wirtschaftslehre/Informatik, Kunst oder Musik. Auch Elternabende, Konferenzen und Wandertage gehören zu ihrem Alltag.
unterrichten ihre Schüler in Gesang, Notenlesen, Musiktheorie und Instrumentenspiel. Unterricht findet in der Klasse, in Gruppen oder einzeln statt. Sie benötigen nicht nur pädagogische Kenntnisse, sondern beherrschen auch selbst mindestens ein Instrument sehr gut.
betreuen Säuglinge und Kleinkinder, teilweise auch Jugendliche. Sie leiten die Kinder beim Spielen an, helfen bei der Körperpflege und Versorgung. Sie bereiten Mahlzeiten zu und sorgen für Ordnung und Sauberkeit in Einrichtungen wie Kindergärten oder auch Privathaushalten.
verhelfen ungeübten oder wenig trainierten Personen zu mehr Bewegung und fördern so deren Gesundheit. Sie bereiten aber auch durch regelmäßiges Training auf Wettkämpfe vor. Wusstest du, dass sie außerdem bei Sportreiseveranstaltern tätig sind?
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher.
Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Claudia Langholz, Vorstand AFET – Bundesverband Erziehungshilfe e.V.
Frage: Frau Langholz, welche Trends gibt es im Bereich der Erziehungshilfe?
Claudia Langholz: Die Fachkräfte der Erziehungshilfe engagieren sich aktiv in der Umsetzung eines großen gesellschaftlichen Zukunftsthemas: der Inklusion. Die Reform des Kinder- und Jugendhilfegesetzes bereitet den Weg dafür. So sollen alle jungen Menschen, unabhängig davon, ob sie eine Behinderung haben oder nicht, die gleichen Rechte und Hilfen erhalten. Dies gilt es miteinander in der Praxis zu entwickeln und zu gestalten. Nach wie vor hat der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt, Vernachlässigung und sexuellem Missbrauch einen besonders hohen Stellenwert und muss weiter verbessert werden.
Das virtuelle Klassenzimmer
Das Klassenzimmer von heute: Tafel, Pult, Bänke und Stühle. Für den Unterricht von morgen reicht vielleicht ein Tablet aus. Das Stichwort lautet E-Learning, also das Lernen über das Internet im „virtuellen Klassenzimmer“. Der Unterricht wird per Video-Stream übertragen. Dazu gibt es Chats, Lern-Wikis und eine „Cloud“ für den Austausch der Unterrichtsmaterialien. Natürlich wird es in Zukunft auch weiter normalen Unterricht geben. Aber die Zahl solcher E-Learning-Angebote wächst beständig.
Menschen integrieren
In integrativen Schulen und Kindertagesstätten sollen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam betreut werden. Man spricht von Inklusion. Dies stellt die Fachkräfte im Bereich Erziehung und Schule vor neue Herausforderungen. Auch Kinder und Jugendliche von Zuwanderern, die in Deutschland Fuß fassen wollen, brauchen spezielle Unterstützung. Schließlich sollen sie schnell die deutsche Sprache erlernen.
Frühförderung
Egal ob Babyturnen oder musikalische Früherziehung: Viele Eltern möchten ihre Kinder möglichst früh fördern. Die private Nachfrage nach Sport- oder Musikangeboten für die unteren Altersklassen steigt. Auch die Förderangebote in Kitas und anderen Betreuungseinrichtungen sollen verbessert werden. Das ist zumindest das erklärte Ziel der Politik. Für Fachkräfte rund um Erziehung, Schule, Musik und Sport wäre das nicht schlecht. Je mehr Angebote finanziert werden, desto mehr Aufträge.
Für die Allerkleinsten
Die Politik will die Betreuung von Kleinkindern weiter verbessern. Es gibt für Eltern sogar einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz. Immer mehr Kindergärten öffnen ihre Gruppen für Kinder unter drei Jahren. Die Kleinen brauchen eine intensivere Betreuung als die älteren Kinder. Sie müssen zum Beispiel gewickelt und gefüttert werden. Auch die Erziehungsmethoden sind natürlich anders. Wenn du gerne mit den Allerkleinsten arbeitest, ist dieses Berufsfeld für dich richtig.