Schwester Wilhelmine Schmidt
ist Geschäftsführerin der Stiftung Haus Wilhelmine in Eltville.
Gepflegtes äußeres Erscheinungsbild
Ich lege Wert auf ein gepflegtes Äußeres. Schließlich hat Pflege auch etwas mit Hygiene zu tun. Während der Arbeit sind Schmuck und Piercings wegen der Verletzungsgefahr nicht erlaubt.
Geduld und Respekt vor den Menschen
Es liegt sicher nicht jedem, sich dauerhaft um bedürftige Menschen zu kümmern. Daher halte ich es für sinnvoll, dass Bewerber sich im Rahmen eines Praktikums vorab einen realistischen Eindruck verschaffen. Am liebsten ist es mir, wenn jemand schon mal einen Angehörigen gepflegt oder betreut hat. Das erleichtert den Einstieg in den Pflegeberuf.
Verantwortungsbewusstsein
Ich muss mich darauf verlassen können, dass die zukünftige Pflegekraft allen Anforderungen gerecht wird. Schließlich muss sie sorgfältig sein, beobachten, abschätzen, wann jemand ärztliche Hilfe braucht, und Sorge dafür tragen, dass Medikamente regelmäßig eingenommen werden.
Freundlichkeit, Einfühlungsvermögen
Alte Menschen werden am Ende ihres Lebens immer bedürftiger und teilweise auch schwieriger. Manchmal sind sie zudem sehr einsam. Ein freundliches Auftreten und ein liebevoller Umgang sind Voraussetzungen für den Beruf.
Belastbarkeit
Die pflegerische Tätigkeit ist körperlich und seelisch sehr anstrengend. Im Altenheim wird man regelmäßig mit Abschiednehmen und Sterben konfrontiert. Dennoch machen die Dankbarkeit und Zufriedenheit der alten Menschen die Arbeit mit Pflegebedürftigen sehr wertvoll.
unterstützen Altenpfleger/innen bei der Versorgung, Betreuung und Pflege gesunder oder kranker alter Menschen. Dazu gehört es, den Senioren und Seniorinnen bei der Körperpflege sowie beim Essen zu helfen und ihnen Angebote für die Freizeitgestaltung zu machen.
betreuen ältere hilfsbedürftige Menschen und unterstützen sie bei der Bewältigung des Alltags. Sie leiten sie zu Atem- und Bewegungsübungen an und wechseln Verbände. Oft versorgen sie auch desorientierte alte Leute. Wusstest du, dass sie das vielfach ambulant, also bei den Menschen zu Hause, tun?
betreuen Kinder und Jugendliche und haben stets ein offenes Ohr für deren Probleme und Sorgen. Das erfordert viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen, aber auch starke Nerven, da Streit, Wutausbrüche und Tränen ihrer Schützlinge keine Seltenheit sind.
nehmen für Kinder und Jugendliche, die in Heimen leben, so weit wie möglich die Elternrolle ein. Sie sorgen für Körperpflege, Essen und Bekleidung, helfen bei den Hausaufgaben und fördern die persönliche Entwicklung ihrer Schützlinge. Da Kinder und Jugendliche rund um die Uhr Ansprechpartner benötigen, sind Wochenendarbeit und Nachtbereitschaft üblich.
betreuen kranke, behinderte oder alte Menschen. Sie helfen ihnen beim Waschen, Anziehen und Essen und motivieren sie, sich zu bewegen und zu beschäftigen. Wusstest du, dass sie auch einkaufen und Mahlzeiten zubereiten?
unterrichten Schüler/innen bis zur zehnten Klasse in praktischen Fächern wie Hauswirtschaft, Sport, Technik, Wirtschaftslehre/Informatik, Kunst oder Musik. Auch Elternabende, Konferenzen und Wandertage gehören zu ihrem Alltag.
betreuen und pflegen Säuglinge sowie kranke Kinder und Jugendliche. Sie trösten die jungen Patienten/Patientinnen bei Angst oder Schmerzen und bereiten sie außerdem auf Operationen vor, bei denen sie teilweise assistieren. In der Regel gehören auch Nachtwachen zu ihrem Dienstplan.
kümmern sich um den Haushalt von Familien, die wegen Krankheit oder Überlastung Hilfe benötigen. Sie kaufen ein, kochen, putzen, betreuen Kinder und pflegen Familienangehörige. Übrigens arbeiten sie auch in Tagesstätten und Wohnheimen für Behinderte.
betreuen werdende Mütter nicht nur bei der Geburt, sondern schon während der Schwangerschaft. Sie lehren Entspannungs- und Atemtechniken und bereiten auf das Leben mit einem Baby vor. Die ersten Tage nach der Entbindung stehen sie den Müttern mit Rat und Tat zur Seite.
unterstützen Heilerziehungspfleger/innen bei der Betreuung, Erziehung, Förderung und Anleitung behinderter Menschen aller Altersgruppen. Dabei geht es sowohl um alltägliche Dinge als auch um eine attraktive Freizeitgestaltung.
betreuen individuell Menschen mit Behinderung, um ihnen eine möglichst selbstständige Lebensführung im Alltag zu ermöglichen. Bei bettlägerigen oder kranken Menschen übernehmen sie außerdem die Grundpflege und helfen bei der Nahrungsaufnahme. Auch für die Versorgung der Patienten mit Medikamenten sind sie verantwortlich.
bilden Schüler/innen im Klassenunterricht oder in Gruppen- und Einzelunterricht an bestimmten Instrumenten oder im Gesang aus. Sie motivieren ihre Schüler/innen, immer wieder zu üben und die Musik als Ausdrucksmittel für Gefühle zu nutzen.
wissen, wie man Hilfsmittel wie künstliche Gliedmaßen, Schienen und Bandagen herstellt. Sie nehmen am Patienten Maß, fertigen Prothesen aus Kunststoff, Metall oder Holz und erklären deren Handhabung. Außerdem montieren sie Gehhilfen oder Rollstühle und passen sie an.
unterstützen Erzieher/innen, Heilerziehungspfleger/innen, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen und Eltern bei der Betreuung Hilfsbedürftiger. Zu ihren Aufgaben gehört es, die Hausarbeit zu erledigen, die Kinder zu beschäftigen und Kranke zu pflegen.
betreuen überwiegend Säuglinge und Kleinkinder, helfen bei der Körperpflege und Versorgung. Ihre Einsatzorte sind etwa Heime für Kinder oder Behinderte, aber auch Krankenhäuser. Oft übernehmen sie für eine bestimmte Zeit die Elternrolle.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher.
Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Christina Kaleve vom Deutschen Berufsverband für Altenpflege
Frage: Frau Kaleve, was gibt es Neues in der Altenpflege?
Christina Kaleve: Der Bedarf an Betreuungs- und Pflegeleistungen wird aufgrund der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren weiter steigen. Bereits heute fehlen Altenpflegefachkräfte auf dem Arbeitsmarkt. Der Umgang mit Menschen, deren individuelle Förderung und die selbstständige Arbeitsweise zeichnen den Beruf aus. Eine berufliche Weiterentwicklung ist in vielen Positionen mit Fach- und Führungsverantwortung möglich.
Betreuung für Alt und Jung
Die Bevölkerung in Deutschland wird im Durchschnitt immer älter. Nicht alle Leute bleiben bis ins hohe Alter gesund. Deshalb sind immer mehr Menschen auf eine professionelle Betreuung angewiesen. Schon jetzt sind Fachkräfte rund um die Pflege und Betreuung von Älteren sehr gefragt. Das wird sich in Zukunft wohl noch verstärken. Aber auch im Bereich der Kundenbetreuung gibt es einen großen Bedarf an Fachkräften. Schließlich werden zum Beispiel mehr Krippenplätze für Kleinkinder eingerichtet.
Digitale Teamarbeit
Manche Menschen brauchen eine Betreuung rund um die Uhr. Deshalb werden sie von verschiedenen Fachkräften im Schichtdienst versorgt. Wichtig ist dann natürlich, dass sich das Team gut abspricht. Hierfür können in Zukunft digitale Pflegeakten eingesetzt werden. Darin hält man nicht nur Medikamentengaben und ärztliche Anweisungen fest. Wichtig ist auch der Alltag der Bewohner. Dazu gehören etwa das Essverhalten oder persönliche Erlebnisse.
Ambulant und vernetzt
Viele ältere Menschen brauchen keine Komplettversorgung, sondern nur Unterstützung bei bestimmten Tätigkeiten. Für sie sind ambulante Dienste ideal. Diese kommen regelmäßig vorbei und helfen im Alltag. In Zukunft könnte hier die sogenannte Telemedizin stärker zum Einsatz kommen. Ein Beispiel: Blutzuckermessungen werden online an die Hausarztpraxis weitergeleitet. Bei Problemen setzt sich diese mit dem ambulanten Dienst in Verbindung. Durch diese Vernetzung sind Patienten optimal betreut.
Zeit und Kosten managen
Je mehr Pflegefälle es in Deutschland gibt, desto höher sind die Kosten für die öffentlichen Kassen. Deshalb wird es noch wichtiger, dass Pflegefachkräfte effizient arbeiten. Ebenso sinnvoll ist eine gute Dokumentation. Das bedeutet, dass man einerseits genau aufschreibt, was man gemacht hat. Diese Infos werden für die Abrechnung benötigt. Auf der anderen Seite sollte man natürlich nicht zu viel Aufwand in den Papierkram stecken müssen. Um das einfacher zu machen, verwendet man heute spezielle Computerprogramme. Damit sollten Fachkräfte gut umgehen können.