Frank Schumacher
unterrichtet Fotografie, Film und Bildmedien und leitet den Ausbildungsgang Fotografie an der Berufsfachschule für Design am Lette Verein Berlin.
Kommunikations- und Teamfähigkeit
Die Produktion von Foto-, Film-, Radio-, TV- und Online-Beiträgen ist stets eine Teamleistung. Erfolgsfaktoren sind dabei wertschätzende Kommunikation und die Bereitschaft, sich in Teams zu integrieren und offen für Veränderungen zu sein.
Lust auf Computerarbeit
Ob Fotografie, Film, Funk, Fernsehen oder Online-Medien – Medienprodukte werden heute fast ausschließlich mithilfe von Software erstellt, bearbeitet, veröffentlicht oder archiviert. Auch Fotografien werden in der Postproduktion mit Fachsoftware entwickelt und bearbeitet, Radio- und Filmbeiträge digital geschnitten und im Audio nachbearbeitet. Azubis sollten also Lust darauf haben, mit Multisoftware und Multimediaanwendungen zu arbeiten.
Technisches Verständnis
Nicht nur am Computer brauchst du technisches Verständnis, auch vor Ort bei der Produktion. Wer einen technischen Beruf ergreift, baut zum Beispiel komplexe, vernetzte Audio-Videosysteme auf. In technisch-gestalterischen Berufen bedienst du zudem Kameras, Soundtechnik, Aufnahmegeräte oder Lichttechnik. Ein ausgeprägtes Interesse an Technik und deren Anwendungen sollte vorhanden sein, da die zum Einsatz kommenden technischen Geräte ständig weiterentwickelt werden. Wer anpacken kann, handwerkliches Geschick und eine ruhige Hand hat, ist eindeutig im Vorteil.
Planungs- und Organisationsgeschick
Auch wenn dies oft erst auf den zweiten Blick erkannt wird – Kaufleute machen Medienproduktionen erst möglich. Sie unterstützen bei der Planung von Personal, Technik und finanziellen Mitteln. Die Fähigkeit, planvoll und strukturiert zu arbeiten, ist enorm wichtig. Die Aufgaben im Büromanagement in einem Medienunternehmen erfordern Interesse an Zahlen und Kalkulationen. Bei der Produktion von Podcasts, Film, Fernseh- oder Cross-medialen Online-Beiträgen gilt es, sorgfältig und wirtschaftlich zu planen. Auch für eine eventuelle zukünftige freiberufliche Selbstständigkeit in den Medien ist ein Basiswissen in betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen von Vorteil.
Kreativität
Wer für Zeitungen, Online-Medien oder Werbung fotografiert, Fernseh- oder Radiobeiträge produziert oder beim Film arbeitet, braucht nicht nur Verständnis für technische Abläufe, sondern in erheblichem Maß auch Kreativität und gestalterische Begabung. Die Qualität eines Endprodukts hängt entscheidend vom Ideenreichtum des gesamten Teams ab.
Belastbarkeit und Flexibilität
Bei allen Berufen rund um die Medienproduktion ist es wichtig, körperlich und seelisch belastbar zu sein. In vielen Abteilungen gehört es auch dazu, abends und am Wochenende im Einsatz zu sein.
erstellen Aufnahmen für die Werbe- und Modebranche oder für Sachbeiträge. Sie überlegen, wie sie das Objekt am besten in Szene setzen, und arrangieren Motive und Hintergründe. Die Aufnahmen werden mit einer Grafiksoftware am Computer bearbeitet. Übrigens: Auch das Organisieren von Requisiten gehört zu ihren Aufgaben.
sind beispielsweise bei Bild- oder Nachrichtenagenturen oder Verlagen tätig und beschaffen, bearbeiten und verwalten Bilder. Sie beraten auch Kunden und helfen ihnen, Fotos zu finden, die am besten in das zu erstellende Medienprodukt passen.
entwickeln und bearbeiten Fotos und wirken bei der technischen Herstellung von Videofilmen, Diashows und Internetseiten mit. Manchmal fotografieren sie auch selber.
überlegen sich vor der Aufnahme, wie die einzelnen Elemente eines Fotomotivs kombiniert werden sollten, um die angestrebte Wirkung zu erzielen. Sie können sich auf Porträtfotografie, Produktfotografie, Industrie- und Architekturfotografie oder Wissenschaftsfotografie spezialisieren. Wusstest du, dass sie auch in Zeitungsverlagen als Pressefotografen arbeiten?
kennen sich mit den technischen Details von Foto- und Filmkameras, Speichermedien und Projektoren aus. Sie erstellen Bilder, bearbeiten sie digital und stellen Bilddaten für die weitere Verwendung bereit. Im Fotofachhandel beraten sie Kunden. Kleinere Reparaturen an Geräten können sie meist selber durchführen.
kümmern sich bei Filmproduktionen um die Planung des Personaleinsatzes, um Abrechnungen, Rechte- und Lizenzvereinbarungen und die Beschaffung der technischen Ausrüstung. Du kannst dir sicher vorstellen, dass sie ihre Zeit sehr gut einteilen müssen, um all die Aufgaben zu erledigen.
erarbeiten mit Regie, Kostüm- oder Bühnenbildner/innen ein Gesamtkonzept und setzen dieses um. Sie schminken die Darsteller/innen und betreuen sie während einer Produktion. Viel Zeit verbringen sie damit, Perücken oder Masken anzufertigen. Es kommt auch vor, dass sie für historische Filme kulturhistorisches Wissen recherchieren.
bereiten Film- oder Tonproduktionen vor. Sie wählen dafür die Aufnahmegeräte, Übertragungs- und Kommunikationseinrichtungen aus und bedienen sie auch. Sie bearbeiten die Beiträge im Studio nach, schneiden die Filme und untermalen sie mit Musik. War dir klar, dass sie auch bei der Produktion vor Ort den Ton aussteuern oder eine Szene ausleuchten?
stellen Charaktere in Bühnenaufführungen und Filmen dar. Ihre wichtigsten Arbeitsmittel sind ihre Ausdruckskraft, ihre Gestik, Mimik und Stimme. Wusstest du, dass sie auch bei Rollenspielen für Führungsseminare eingesetzt werden?
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher. Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Niels Maier, Vorstand Film- und Medienverband NRW e.V. sowie der Allianz Unabhängiger Filmdienstleister (AUF)
Frage: Herr Maier, wie sind die Aussichten für die Film- und Fernsehbranche?
Niels Maier: Ich halte die Aussichten für sehr gut – der gesamte audiovisuelle Bereich ist im Wandel begriffen und ein Ende ist nicht in Sicht. Die nächsten spannenden Entwicklungen sind 360°- und Virtual-Reality-Formate. Die Verbreitungswege werden immer vielfältiger, und alle Kanäle benötigen Inhalte. Diese Inhalte müssen auch produziert werden. Dafür braucht man gut ausgebildete Fachkräfte in allen Medienberufen. Berufe in der Film- und Medienbranche machen ungemein viel Spaß, es ist aber ein hohes Maß an Flexibilität erforderlich, was die Arbeitszeiten und -orte betrifft.
Bilder im Raum
In der Bild- und Fototechnik gibt es ständig etwas Neues. Immer mehr Kameras können zum Beispiel dreidimensionale Aufnahmen machen. Das Prinzip ist dasselbe wie das räumliche Sehen des Menschen. Die Apparate haben zwei getrennte Kamerasysteme. So entstehen Bilder, die zwei Perspektiven haben. Ein Anwendungsbeispiel sind 3-D-Filme im Kino. Diese Aufnahmetechnik wird auch abseits der Leinwand beliebter. Eine perfekte 3-D-Aufnahme zu machen erfordert jedoch viel Know-how.
Geldgeber für Kreativprojekte
Wer für ein Kreativprojekt finanzielle Unterstützung braucht, kann „Crowdfunding“ nutzen. Dabei stellen Medienschaffende ein Projekt über eine spezielle Internetplattform vor. Wer von der Idee überzeugt ist, kann sich an der Finanzierung beteiligen. Damit ist die Produktion finanziert und das Projekt wird umgesetzt. Diese Form des Eigenmarketings kann Türen öffnen.
Immer gut vernetzt
Auch Verlage und Fernsehsender setzen auf soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und Co. Darüber bleiben sie mit ihren Nutzern in Kontakt. Und sie erfahren, was die Leute interessiert. Medienleute nutzen die sozialen Netzwerke aber auch umgekehrt. Sie verbreiten dort ihre Beiträge und Artikel. Es ist in diesem Berufsbereich also sehr wichtig, dass man immer gut vernetzt ist. Man sollte zum Beispiel wissen, welche sozialen Netzwerke aktuell besonders angesagt sind.
Anderer Kanal, anderes Format
Immer häufiger werden Medieninhalte über unterschiedliche Kanäle veröffentlicht. Eine Fernseh-Doku wird zum Beispiel auch im Netz ausgestrahlt. Hinzu kommen noch eine Bilder-Slideshow und ein Podcast für die App des Senders. Die Aufgabe von Fachkräften ist es, die Beiträge technisch aufzubereiten. Braucht das Video am Smartphone ein anderes Format? Kein Problem, dafür gibt es spezielle Software. Wer hier Zusatzwissen hat, kann punkten!