Peter Brunner
ist Lehrlingswart der Metallinnung Nürnberg.
Mathe
Der Umgang mit Zahlen und Formeln zum genauen Fertigen einer Blechtüre oder eines Geländers sollte kein Problem darstellen. Mathematik, in der Praxis angewandt, dient der Sache und macht Spaß!
Technisches Verständnis
Bei kleinen wie bei großen Aufträgen bestimmt der Kunde das eigene Handeln mit. Die Entscheidung über das Wie beziehungsweise über das technisch Machbare erfordert ein hohes Maß an Verständnis, zum Beispiel wenn es um das Schleifen eines Edelstahl-Handlaufes geht. Welche Maschine wird für das Schliffbild benötigt?
Handwerkliches Geschick
Der richtige Umgang mit dem Material bestimmt ganz wesentlich das Endergebnis. Beim Verschweißen spricht man nicht umsonst von der Handschrift des Schweißers oder der Schweißerin. Vom Schleifen bis hin zum Polieren metallischer Oberflächen ist ein Höchstmaß an handwerklichem Geschick gefordert.
Räumliches Vorstellungsvermögen
Technische Informationen werden in technischen Zeichnungen festgehalten, nach denen Fachkräfte arbeiten. Hier gilt es, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen zu haben, um den Überblick nicht zu verlieren. Maße müssen genau eingehalten werden, wenn es um das Fertigen einer Stahltreppe in einem Wohnhaus oder das Erstellen einer Zaunanlage geht.
fertigen und montieren größere Industriemaschinen und Anlagen. Das können auch Behälter und Apparate für die Lebensmittelherstellung sein, wie etwa ein großer Sudbehälter für eine Brauerei. Armaturen oder Steuerungsregler bauen sie zum Schluss übrigens auch mit ein.
stellen aus Kupfer und anderen Metallen Bauteile und -gruppen für Behälter, Apparate und Rohrleitungen her. Druckfeste Kessel gehören ebenfalls dazu. Die einzelnen Teile montieren sie zu Systemen oder Anlagen. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, zu überprüfen, ob die Schweißnähte halten.
sind Experten für die Herstellung, Reparatur und Wartung von Booten und kleinen Schiffen. Sie fertigen Bauteile, beispielsweise Decks, und fügen diese zum Bootskörper zusammen. Dabei verarbeiten sie unter anderem Stahl und Aluminium.
fertigen Metallbauteile wie Bleche oder Drähte und bauen nach Montageplänen Einzelteile zu Baugruppen oder Maschinen zusammen.
dämmen Rohre, Maschinen oder sogar ganze Fabrikhallen. Sollen die Rohre möglichst wenig Energie entweichen lassen oder ist ein Schallschutz bei einer Maschine oder in einer Halle nötig? Industrie-Isolierer/innen wissen genau, welche Materialien sich für den jeweiligen Auftrag am besten eignen.
sorgen dafür, dass in Fabriken keine Wasserleitungen einfrieren und es bei Heizungs- und Klimaanlagen nicht zu unnötigen Wärmeverlusten kommt. Zur Isolierung verwenden sie oft Schaumstoffe oder Mineralwolle. Als Schutz vor Beschädigungen befestigen sie auf der Dämmung eine Verkleidung aus Blech oder Kunststoff.
verkleiden Dächer, Fassaden, Rohre und Leitungen mit Blechteilen. An technischen Anlagen, etwa Absauganlagen, bringen sie spezielle Verkleidungen an, die die Anlagen schützen und den Lärm vermindern.
fertigen Metallbaukonstruktionen aller Art an. Das können einzelne Bauteile aus Blechen, Profilen oder Rohren sein, die sie dann später beispielsweise zu Aufzügen oder Kränen montieren oder verschweißen. Sie bauen auch große Konstruktionen, wie ganze Werkshallen.
stellen vor allem Stahl- und Metallbaukonstruktionen her, zum Beispiel Metallfassaden oder Geländer, aber auch Spezialfahrzeuge wie Abschleppwagen. Die einzelnen Teile fertigen sie zum Teil mithilfe von computergesteuerten Maschinen. Oft gehört die Montage beim Kunden dazu.
stellen Rollladen- und Sonnenschutzsysteme, aber auch Rolltore und -gitter her. Diese dann vor Ort beim Kunden zu montieren gehört meist ebenfalls zu ihren Aufgaben. Sie bauen aber auch die elektrischen und mechanischen Antriebe und Schalter ein, die das Auf- und Abrollen steuern.
stellen vor allem Bauteile aus Blechen und Drähten für die industrielle Fertigung her. Dafür programmieren sie CNC-gesteuerte Produktionsanlagen und richten diese ein. Dann überwachen sie die Prozessabläufe und passen gegebenenfalls die Einstellungen an.
fertigen nach Vorgaben Überblickszeichnungen und Detailzeichnungen von Stahl- und Metallbauteilen für Werkstatt und Baustelle an. Für ihre Konstruktionen berechnen sie Maße und Kennzahlen. Sie bereiten auch die Produktion vor, indem sie Stücklisten anfertigen.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher. Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Diether Hils vom Bundesverband Metall
Frage: Herr Hils, welche neuen Entwicklungen und Trends gibt es in den Berufen im Metallbau?
Diether Hils: Fenster, Treppen, Geländer, Podeste, geschweißte Stahlkonstruktionen, Fassaden und Stahlmöbel sind nur ein kleiner Ausschnitt aus der Produktwelt des vielseitigen Berufes Metallbauer oder Metallbauerin. Bei der Herstellung, Instandsetzung und Montage von Metallkonstruktionen ist nicht mehr in erster Linie Muskelkraft gefragt. Wichtig sind Computerkenntnisse und die Fähigkeit, Werkzeuge und Maschinen zu bedienen und zu steuern. Diese übernehmen zum Teil Produktion, Transport und Endmontage. Es handelt sich hier also um Handwerk gepaart mit Hightech.
Konstruieren am Computer
Wenn Fachkräfte eine Metallkonstruktion planen, nutzen sie dafür heute den Computer. Oder genauer gesagt: spezielle Konstruktionssoftware. Mit der kann man 3-D-Modelle entwerfen, zum Beispiel von einem Gebäude. Aber auch in der Fabrik arbeiten Fachkräfte heute digital. Das betrifft etwa die Entwurfsskizzen der Dinge, die sie herstellen sollen. Ein Papierplan eines Bauteils, wie früher üblich, gibt es kaum noch. Weil die Software immer besser wird, gilt hier: Fachkräfte müssen sich über die aktuellste Programmversion auf dem Laufenden halten.
Leichter Stahl
Ein wichtiger Abnehmer für Metallkonstruktionen ist die Baubranche. Immer häufiger fragt sie nach Stahlleichtbau-Elementen. Diese sind vor allem für Lagerhallen und Fabrikgebäude sinnvoll. Stahlleichtbau hat viele Vorteile: Die Konstruktion wiegt wenig und ist flexibel. Die Elemente können vorgefertigt werden. Und man kann alles schnell und einfach montieren. So spart man Zeit und Geld. Stahlleichtbau wird deswegen auch im Wohnungsbau immer beliebter. Mach dich fit in dieser neuen Konstruktionsweise!
Mehr Computer, weniger Handarbeit
Der Computer steuert zunehmend die Produktionsanlagen im Metallbau. Diese drehen, fräsen oder schleifen die Werkstücke automatisiert. Die Bedienung mit der Hand fällt dann weg. Man spricht hier von CNC-Maschinen. Das steht für „Computerized Numerical Control“, also „rechnergestützte numerische Steuerung“. Fachkräfte im Metallbau sollten sich mit der entsprechenden Software auskennen. Leute, die gerne am Computer und mit der neuesten Technik arbeiten, sind also gefragt.
Material sparen
Stahl, Legierungen, Leichtmetalle: Sie sind die Grundlage für die Arbeit im Metallbau. Die Preise für diese Materialien sind hoch. Deshalb versuchen Metallbetriebe, möglichst wenig Abfall zu produzieren. Dafür werden immer neue Herstellungsverfahren entwickelt. Blech kann beispielsweise in Form gepresst werden. Das ist eine Alternative für die Montage aus einzelnen Zuschnitten. Eine andere Möglichkeit sind spezielle 3-D-Drucker für Metall: Hier wird ein Bauteil schichtweise in die exakte Form gebracht. Dann muss das Werkstück nachher nicht mehr gefräst werden.