Harald Riegler
ist Personalchef bei dem Getränkehersteller Franken Brunnen.
Mathe
Du solltest in Mathe fit sein. Wer in der Getränkeproduktion arbeitet, muss zum Beispiel berechnen können, wie viele Flaschen pro Stunde abgefüllt werden und wie lange die Maschinen laufen. Mathe braucht man auch, um die Zutaten für ein Getränk im richtigen Mischungsverhältnis zu berechnen.
Gute Beobachtungsgabe
Diese ist zum Beispiel wichtig, um Störungen im Produktionsablauf zu erkennen und diese rasch zu beheben.
Technisches Verständnis
Wer in der Produktion von Getränken arbeitet, sollte wissen, wie man mit Maschinen und Geräten umgeht. Dies gilt nicht nur für das Bedienen der Maschinen. Man muss auch mal bei Wartungsarbeiten mit anpacken, beispielsweise helfen, einen Motor aus- oder einzubauen. Wer die Hebelgesetze kennt, kann sich vieles erleichtern.
Hygienevorschriften beachten
Hygiene ist ein ganz großes Thema. Mangelhafte Hygiene bei sich selbst kann dazu führen, dass Lebensmittel verunreinigt werden.
Aufmerksamkeit
Wie in vielen anderen Berufen auch verlangen die Betriebe, dass man mitdenkt und vorausschauend handelt. Gefahrenstellen, etwa ein glatter Boden, auf dem man ausrutschen kann, können so rechtzeitig erkannt und Unfälle dadurch vermieden werden.
verstehen die Kunst, mithilfe modernster Computertechnologie aus Getreide, Wasser und Hefe Bier herzustellen. Sie produzieren auch Biermischgetränke oder alkoholfreie Erfrischungsgetränke. Zu ihren Aufgaben gehört es ebenfalls, die Anlagen und Geräte in Schuss zu halten. Wusstest du, dass Brauer/innen und Mälzer/innen oft im Schichtdienst arbeiten?
verarbeiten in speziellen Verfahren Obst, Getreide oder Kartoffeln zu einer Masse, aus der sie hochprozentigen Alkohol wie zum Beispiel Obstler herstellen. Sie entnehmen Proben und bestimmen den Alkoholgehalt. Selbstverständlich füllen sie die Trinkbranntweine auch ab.
verarbeiten verschiedene Rohstoffe, wie zum Beispiel Früchte, zusammen mit Alkohol, Zucker und Wasser und erhalten so Weinbrände, Liköre, Sirupe oder Essenzen. Dabei richten sie sich nach vorgegebenen Rezepten. Übrigens werden manche Produkte (Extrakte) nicht nur in Getränken, sondern auch als Aromastoffe in Wurstwaren oder in Pasteten verwendet.
produzieren Säfte, Nektare oder Erfrischungsgetränke. Dafür wählen sie das jeweilige Obst oder Gemüse aus, um es mithilfe von Maschinen fachgerecht aufzubereiten und zu verarbeiten. Vielleicht ist dir neu, dass sie die Getränke auch abfüllen, verpacken, für den Verkauf vorbereiten und die Lagerung überwachen?
verarbeiten Rohmilch und stellen vielfältige Milcherzeugnisse wie H-Milch oder Joghurt her. Sie überwachen die Herstellungsprozesse, bedienen Anlagen und Maschinen und reinigen diese. Daneben kontrollieren sie auch die Qualität der Produkte.
sorgen dafür, dass die Qualität von Milch und Milchprodukten stimmt. Sie untersuchen mithilfe von Laborgeräten regelmäßig Proben, analysieren und bewerten diese. Auch neue Produkte entwickeln sie mit. Wusstest du, dass sie bei ihrer Laborarbeit auch spezielle Software einsetzen?
verarbeiten Trauben zu Most und dann zu Traubensaft, Wein oder Sekt. Sie begleiten den Herstellungsprozess von Wein in allen Schritten. Dir ist bestimmt klar, dass zu ihrer Aufgabe gehört, die Geschmacksnoten zu kennen und Kunden zu beraten?
verarbeiten Trauben, die sie anbauen, zu Weinen und Säften. Regelmäßig überprüfen sie die Qualität der Produkte im Labor und mithilfe ihres guten Geschmacks- und Geruchssinns. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, ihre Erzeugnisse zu präsentieren und zu verkaufen.
mit dem Schwerpunkt Lebensmitteltechnik stellen Getränke und Lebensmittel industriell her. Sie richten die Maschinen ein, bedienen sie und desinfizieren sie regelmäßig.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher.
Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Torsten Sach vom Zentralverband Deutscher Milchwirtschaftler
Frage: Herr Sach, wie stehen die Chancen in der Milchwirtschaft?
Torsten Sach: Auszubildende haben gute Chancen. Es gibt kaum Arbeitslose in unserer Branche. Fachkräfte sind nach ihrer Ausbildung bei allen Unternehmen der Ernährungsbranche gern gesehen – sei es bei großen Unternehmen oder bei kleinen Handwerksbetrieben. Milch ist ein anspruchsvoller und empfindlicher Rohstoff, aus dem man viele Produkte herstellen kann. Außer für Molkereiprodukte wie Käse oder Butter werden Milchbestandteile auch zur Herstellung von Medikamenten genutzt.
Überraschend exotisch
Du magst es gern exotisch? Dann gehörst du zu den Kundinnen und Kunden, die sich eine geschmackliche Überraschung beim Trinken wünschen. Die Getränkehersteller experimentieren deswegen gerne mit exotischen Zutaten. Sie bieten beispielsweise Bier mit Zitrus- oder Karamellnoten an. Auch Säfte aus besonderen Früchten sind gefragt. Weißt du zum Beispiel, wie Gojibeeren schmecken? Fachkräfte halten sich über solche neuen Zutaten auf dem Laufenden. Denn die Trends und Geschmäcker der Kunden ändern sich oft sehr schnell.
Getränkeproduktion als Event
Gemütlich sitzen die Leute nach der Brauereiführung zusammen. Sie verkosten die Biere, deren Herstellung sie gerade gesehen haben. Solche Veranstaltungen helfen dabei, mehr Getränke zu verkaufen. Nicht nur bei dem Event selbst wird konsumiert. Darüber hinaus ist das eine gute Form von Marketing. Über Mund-zu-Mund-Propaganda und Werbung kommen weitere Gäste. Fachkräfte mit einem Händchen für gutes Marketing wissen, wie ein Hersteller im Gespräch bleibt.
Gutes aus der Region
Immer mehr Kunden kaufen am liebsten Getränke aus der Region. Vor allem bei Wein und Bier ist das der Fall. Regionale Produkte dürfen dann ruhig etwas mehr kosten als die bekannten Marken aus dem Supermarkt. Das bietet neue Chancen für kleine Getränkehersteller. Ein weiterer Trend: internationale Produkte mit lokalem Bezug. So gibt es mittlerweile etwa Whisky, der nicht aus Schottland kommt, sondern aus Bayern. Hast auch du eine Idee, was bei dir in der Region ankommt? Kreative Köpfe sind in diesem Bereich immer willkommen!
Mehr als nur Durstlöscher
Mehr Gesundheit, zusätzliche Energie: Immer mehr Getränke versprechen einen Zusatznutzen. So wird beispielsweise Wasser mit Vitaminen angereichert. Das soll das Immunsystem unterstützen. In Fitnessgetränken wiederum stecken Mineralstoffe. Sportlerinnen und Sportler sollen damit länger durchhalten. Und Energydrinks setzen auf die Wirkung von Koffein. All das ist für manche Verbraucher ein Kaufargument. Sie greifen verstärkt zu diesen sogenannten „funktionalen Getränken“. Was ist hier wohl noch alles möglich?