Dr. Bernd Herkner
ist Leiter der Senckenberg Schule und Leiter des Senckenberg Naturmuseums, Frankfurt a. M.
Biologie, Chemie, Physik
Technische Assistenten unterstützen Wissenschaftler bei der Umsetzung ihrer Arbeit. Solide Grundkenntnisse in den Bio- und Geowissenschaften, aber auch anderen Naturwissenschaften wie Chemie und Physik, sind daher sehr wichtig.
Sorgfalt und Geduld
Sorgfalt und Geduld gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen, oft sind die Naturobjekte unersetzbar und von großer wissenschaftlicher Bedeutung. Fehler beim Konservieren, bei der Laborarbeit, beim Auslesen von Proben oder bei der Dokumentation können nachträglich oft nicht mehr korrigiert werden.
Handwerkliches Geschick
Geschicklichkeit ist sowohl für Arbeiten im Labor, etwa beim Umgang mit Geräten, als auch für den fachgerechten Umgang mit Sammlungsobjekten erforderlich. Feine Strukturen wie Insektenbeine dürfen bei der Bearbeitung nicht abbrechen. Pflanzenteile müssen sicher auf Papierbögen platziert und fixiert werden können.
Merkfähigkeit
Ein gutes Gedächtnis ist von größter Bedeutung: Es gibt unzählige Fachbegriffe, die man am Ende seiner Ausbildung beherrschen muss, wie auch die standardisierten wissenschaftlichen Namen der Tiere und Pflanzen und wie diese richtig einzuordnen sind.
Mobilitätsbereitschaft
Naturkundliche Forschungsinstitute und Museen gibt es nicht in jeder Stadt. Darum müssen Absolventen bereit sein, eventuell an einen anderen Ort zu ziehen, um eine Stelle zu bekommen.
wirken bei der Vorbereitung und der Ausführung von Restaurierungsarbeiten an Bau-denkmälern mit. Sie analysieren vorhandene Schäden, werten Untersuchungen aus und beraten Bauherren. Außerdem erforschen sie auch Baugeschichte.
sanieren und rekonstruieren Wände, Decken, Fassaden und Wandmalereien von historischen Gebäuden. Außerdem lassen sie Skulpturen in neuem Glanz erstrahlen. Mit historischen Gestaltungstechniken und Materialien kennen sie sich aus.
stellen Anschauungspräparate her, die in Schulen, Museen, in Forschung und Lehre sowie bei privaten Auftraggebern Verwendung finden. War dir bewusst, dass sie im Schwerpunkt Medizin menschliche Leichen sezieren?
stellen für Museen Anschauungsobjekte wie zum Beispiel Präparate und Modelle her und restaurieren sie auch. Dabei darf man keine Scheu haben, tote Tiere anzufassen.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher. Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Dr. Bernd Herkner, Leiter der Senckenberg Schule und Leiter des Senckenberg Naturmuseums, Frankfurt a. M.
Frage: Herr Dr. Herkner, wo werden Technische Assistenten eingesetzt und in welchen Bereichen stehen die Chancen besonders gut?
Dr. Bernd Herkner: Es gibt zwei Fachbereiche: die Biologie, in der Pflanzen und Tiere behandelt werden, und die Geowissenschaften mit Geologie und Paläontologie. Technische Assistenten werden speziell für naturkundliche Institute ausgebildet, die selbst forschen. Sie werden nicht nur in Labor- und Sammlungstätigkeiten geschult, sondern lernen auch, Tiere, Pflanzen und Gesteine zu identifizieren und für die wissenschaftliche Sammlung zu bearbeiten. Durch diese Spezialisierung ist die Ausbildung einzigartig. Derart qualifizierte Arbeitskräfte sind begehrt – auch im Ausland.
Service aus einer Hand
Auch Besitzer*innen alter, denkmalgeschützter Häuser möchten Energie einsparen. Das ist jedoch nicht so einfach. Man muss beim Umbauen strenge Vorschriften beachten. Gut ausgebildete Restaurierungsfachkräfte helfen hier weiter. Sie wissen, was erlaubt ist und was nicht. Sie kennen sich aus, wenn Bauherrinnen und Bauherren Fördergelder vom Staat beantragen möchten. Und nicht zuletzt können sie auch selbst gleich die Restaurierungsarbeiten erledigen. Solcher „Service aus einer Hand“ ist heute sehr gefragt.
Denkmal schützt Umwelt
Wenn ein Gebäude unter Denkmalschutz steht, gilt beim Sanieren: Alles soll so nah am Original bleiben wie möglich. Das geht oft nicht mit modernen Baumaterialien. Deshalb werden oft traditionelle Werkstoffe eingesetzt. Innenwände lassen sich beispielsweise mit Fasern aus Holz dämmen. Das erfüllt nicht nur Denkmalschutzgesetze: Es ist auch gut für die Umwelt, wenn man nachwachsende Rohstoffe einsetzt.
Neue Technik, alte Steine
Wer alte Dinge restauriert, arbeitet heute mit allerlei Hightech. Bei Steinmetzarbeiten kommen beispielsweise rechnergesteuerte Fräsen zum Einsatz. Ebenfalls interessant: 3-D-Laserscanner, mit denen man ein Relief millimetergenau vermessen kann. Im Büro wird dann der Schaden genauer analysiert. Im Anschluss werden die Maße aus dem Computer auf einen Werkstein übertragen. Technisches Verständnis und Lust auf Neues sind also ein Plus. Auf spezifische Aufgaben wie diese bereitet die Fortbildung zum*r Restaurator*in im Handwerk für Handwerksmeister*innen vor. Dabei werden historische Handwerks- und moderne Restaurierungstechniken vermittelt, genauso wie kunst- und materialwissenschaftliche Grundlagen.
Schätze aus dem Drucker
Viele Ausstellungsstücke in Museen sind heute perfekte Kopien. Das ist praktisch, wenn das Original gerade restauriert werden muss. Oder wenn es so empfindlich ist, dass es an einem sicheren Ort aufbewahrt werden muss. Die Herstellung solcher Kopien war bisher oft viel Handarbeit – also langwierig und teuer. In Zukunft könnten hier 3-D-Drucker helfen. Die tragen ein Material Schicht für Schicht zu einem fertigen, dreidimensionalen Produkt auf. Du siehst also: Auch wer mit alten Dingen zu tun hat, muss nicht auf moderne Technik verzichten.