Jana Welsch
ist Personaldirektorin der CEMEX Deutschland AG.
Technisches Verständnis
Wer im Abbau mit Baggern oder Schwerkraftwagen arbeitet, sollte wissen, wie die Maschinen funktionieren. Denn es geht nicht nur darum, eine Maschine zu steuern, sondern sie auch instand zu halten. Kleine Störungen sollte man erkennen und beheben können. Auch bei der Weiterverarbeitung von Rohstoffen hat man es mit Antrieben und Motoren zu tun.
Was das Auge erfasst, mit den Händen umsetzen
Dies ist wichtig, um zum Beispiel eine Steinplatte, die mit einem Kran transportiert wird, genau dorthin zu lenken, wo sie weiterverarbeitet werden soll.
Handwerkliches Geschick
Du brauchst handwerkliches Geschick nicht nur, wenn du Steinplatten oder Granitblöcke bearbeitest, sondern auch, wenn du Maschinen und Anlagen reparierst oder wartest.
Rechenfertigkeit
Wenn man die Zusammensetzung von Baustoffen überprüft oder unterschiedliche Rohstoffe zu neuen Baustoffen mischt, muss man Rezepturen erstellen und Anteile errechnen können. Die Grundrechenarten sind auch wichtig, um die Wirtschaftlichkeit einer Produktion zu überprüfen und zu berechnen, wie viel Energie für die Herstellung eines Produktes benötigt wird.
Sinn für Ästhetik
Wer Plastiken restauriert oder Platten für einen Natursteinboden herstellt, braucht ein Gespür für Formen und Farben.
bauen Rohstoffe wie Ton, Granit oder Sand vorwiegend in Kiesgruben oder Steinbrüchen ab. Dabei bedienen sie Abbaugeräte und -fahrzeuge. Die Rohstoffe werden in automatisierten Anlagen zu Endprodukten weiterverarbeitet, also zum Beispiel zerkleinert, gemischt und nach Größe sortiert.
untersuchen Böden, Bauprodukte und -rohstoffe. Sie entnehmen Proben, führen Messungen und Prüfungen im Labor und an der Abbaustelle durch. Mithilfe des Computers werten sie die Ergebnisse aus.
stellen Betonfertigteile her wie etwa Kanalrohre oder Stützpfeiler für Brücken. Sie mischen mithilfe von Maschinen Sand, Kies, Zement und Wasser nach Rezeptur und härten diese Masse in vorgefertigten Formen. Übrigens bauen sie in größere Teile, wie etwa Betonstützen, zur Verstärkung Stahlstäbe und Eisengeflechte ein.
bearbeiten Natursteine und stellen daraus unterschiedliche Produkte wie zum Beispiel Arbeitsplatten oder Brunnen her. Neben Platten und Fliesen werden auch Grabmäler, Säulen und Denkmäler erstellt. Wusstest du schon, dass sie ihre Werkstücke auch vor Ort aufbauen?
bearbeiten Steine sowohl mit der Hand als auch mit Maschinen und stellen zum Beispiel Skulpturen und Bodenplatten her. Kannst du dir vorstellen, auch Denkmäler aus Stein zu restaurieren?
steuern und überwachen Produktionsanlagen, mit denen mineralische Rohstoffe zu Baustoffen wie Beton, Asphalt oder Gipsplatten verarbeitet werden. Sie kümmern sich auch darum, ihre Produkte zu verpacken und für den Transport vorzubereiten.
stellen Bauteile wie Treppenstufen aus Beton her. Sie berechnen die Anteile der Rohstoffe und bedienen Betonmisch- und Förderanlagen. Übrigens verlegen sie auch die Terrazzoböden beim Kunden vor Ort.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher.
Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Walter Nelles vom Bundesverband Mineralische Rohstoffe
Frage: Herr Nelles, was sind die Trends im Bereich Baustoffe und Naturstein sowie Kies und Sand?
Walter Nelles: Naturstein sowie Kies und Sand bleiben auch in Zukunft unverzichtbare Rohstoffe. Verfahrensmechaniker/innen steuern und kontrollieren automatisierte Produktionsanlagen, um diese Rohstoffe in Menge und Qualität bedarfsgerecht zu produzieren und für die Baustoffproduktion bereitzustellen. Sie haben den Überblick über die gesamte Maschinentechnik und überwachen die Prozessabläufe. Zudem haben sie eine hohe Verantwortung für den betrieblichen Umweltschutz. Ein interessanter Job mit Perspektive.
Mit GPS und Drohnen
Ein wichtiger Trend in der Branche: Automatisierung. Die großen Maschinen in der Baustoffförderung kommen vielleicht bald ohne Fahrer/in aus. Stattdessen werden sie automatisch per GPS-Navigation manövriert. Und beim Vermessen der Abbaugebiete könnten schon bald Drohnen die meiste Arbeit übernehmen. Braucht man in Zukunft also keine menschlichen Arbeitskräfte mehr? Das ist nicht wahrscheinlich. Schließlich werden gut ausgebildete Fachkräfte benötigt, die die komplizierte Technik bedienen und instand halten. Wenn du gern mit großen Maschinen und der neuesten Technik arbeitest, bist du hier richtig.
Steine und Hightech
In deutschen Steinbrüchen und Baustoffbetrieben ist heute Hightech im Einsatz. Längst gibt es computergesteuerte Bohrmaschinen. Ebenfalls eingesetzt wird Lasertechnik. Damit lassen sich zum Beispiel Steine zuschneiden. Außerdem kann man Laser zum Reinigen der Steine benutzen. Das schont deren Oberfläche und die Umwelt. Schließlich spart man die Chemikalien ein, die früher bei der Reinigung der Steine gebraucht wurden.
Vom Abfall zum Rohstoff
Wenn ein Haus abgerissen wird, fällt eine Menge Bauschutt an. Das Gleiche gilt, wenn man eine Straße aufbricht. Früher hat man die Abfälle einfach weggeworfen und deponiert. Heute denkt man weiter: Gebrauchte Materialien werden wiederverwertet. Dieses Baustoff-Recycling ist nicht nur gut für die Umwelt. Man spart auch viel Geld, denn Rohstoffe sind mittlerweile teuer. Fachkräfte sollten sich also mit Recycling auskennen.
Beton ist nicht gleich Beton
Wenn ein Bauwerk große Lasten tragen muss, hat man bisher Stahlbeton verwendet. Doch hier gibt es etwas Neues: Carbonbeton. Dieser neue Werkstoff ist viel leichter und trotzdem enorm tragfähig. Außerdem rostet er nicht, was ihn besonders langlebig macht. Es bleibt spannend, welche neuen Materialien zukünftig eingesetzt werden. Als Fachkraft solltest du in diesem Bereich auf dem Laufenden bleiben.