Zwar erleichtern große Maschinen wie Bohrgeräte und Radlader die Arbeit im Bergbau, dennoch ist sie körperlich anstrengend. Unter Tage ist man obendrein Lärm, Schmutz und Dämpfen ausgesetzt. Es wird gesprengt und gebohrt. Meist wird in Schichten gearbeitet. Im Tagebau werden bei jedem Wetter in Kiesgruben und Steinbrüchen riesige Bagger und Förderanlagen bewegt. Schutzkleidung ist überall Pflicht.
In vielen Bereichen werden inzwischen Hightech-Maschinen eingesetzt. Bei der Rohstoffaufbereitung steuern Fachkräfte die Misch-, Mahl- und Förderanlagen per Computer. Naturwerksteinmechaniker*innen transportieren Steine mit Hebekränen und schneiden sie mit computergesteuerten Sägen zu. Andere Berufe dagegen – Keramiker*innen oder Steinmetz*innen und Steinbildhauerinnen zum Beispiel – pflegen traditionelle Handwerkstechniken.
Rohstoffe werden abgebaut, aufbereitet und anschließend verwertet. Kohle wird in riesigen Anlagen, die viel Lärm und Staub verursachen, zerkleinert, gesiebt und sortiert. Ton wird in Werkstätten oder Industriebetrieben weiterverarbeitet, um entweder wertvolle Einzelstücke oder in Serie hergestellte Ware wie Waschbecken zu fertigen. Zudem gibt es spezialisierte Firmen, die technische Keramik etwa für die Auto- oder Chemieindustrie produzieren.
Um Figuren zu formen oder Steinskulpturen zu fertigen, sind handwerkliches Geschick sowie eine gute Beobachtungsgabe sehr hilfreich. Letztere ist auch nötig, um die Qualität eines hochwertigen Produkts während der Herstellung sicherzustellen. Damit sind Prüftechnolog*innen für Keramik und Baustoffprüfer*innen beschäftigt, die Stoffproben im Labor untersuchen und neue Materialien entwickeln helfen.
Um im Beruf fit zu sein, ist es sinnvoll, auch nach der Ausbildung hin und wieder ein Seminar oder einen Kurs zu besuchen. Denn wenn du dich mit neuen Entwicklungen auskennst, erleichtert das oft deine Arbeit. Nützlich sein kann zum Beispiel der dreitägige Kurs „Praxiswissen für den sicheren Umgang mit Gefahrstoffen im Betrieb“. Und ein/e Keramiker/in etwa bekommt in Workshops über Bildende Kunst neue Ideen.
Wenn es dir um mehr Verantwortung geht, solltest du über eine Weiterbildung zum/zur Meister/in, Techniker/in oder Technischen Fachwirt/in nachdenken. Industriemeister/innen der Fachrichtung Betonsteinindustrie überwachen und steuern die Produktion. Techniker/innen der Fachrichtung Steintechnik planen Natursteinarbeiten und kümmern sich auch um die Abrechnung. Gestalter/innen der Fachrichtung Stein übernehmen ebenfalls Führungsaufgaben, entwerfen Steinobjekte und führen Verkaufsverhandlungen. Solche Aufstiegsweiterbildungen dauern in der Regel mindestens ein Jahr und enden mit einer offiziellen Abschlussprüfung.
Auch finanzielle Gründe oder der Wunsch nach Selbstständigkeit können für eine Weiterbildung ausschlaggebend sein. Als Meister/in oder Techniker/in verdienst du nämlich in der Regel mehr.
Viele Weiterbildungen werden auch in Teilzeit angeboten: Du arbeitest also weiter in deinem Beruf und bildest dich nebenher weiter. Sich neben dem Job noch neues Wissen anzueignen, ist allerdings oft eine Herausforderung. Wer sich für eine Vollzeitweiterbildung entscheidet, verdient in der Zeit natürlich nichts.
Viele Aufstiegsweiterbildungen können staatlich gefördert werden.
Infos zum Aufstiegs-BAföG