Thomas Krug
ist Ausbilder im überbetrieblichen Ausbildungszentrum des Bauindustrieverbands NRW.
Technisches Verständnis
Im Bereich Bautechnik geht es häufig darum, den Zustand von Gebäuden zu analysieren. Hilfreich ist, wenn du die Funktionsweise der Geräte, die hierzu benutzt werden, verstehst. Dann kannst du diese Werkzeuge optimal einsetzen und zügig, aber trotzdem exakt arbeiten. Es wird dir zudem leichtfallen, erweiterte Funktionen von topaktuellen Maschinen zu verstehen und zu nutzen.
Mathematik
Vor Baubeginn werden zum Beispiel Steine, Beton und Sand bestellt. Die erforderlichen Materialmengen müssen vorher berechnet werden, damit am Ende nicht zu viel übrig bleibt. Gute Mathekenntnisse helfen dir außerdem, wenn du Zeichnungen in unterschiedlichen Maßstäben anfertigen sollst.
Mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen
Geplante Projekte müssen verständlich beschrieben, erledigte Baumaßnahmen müssen nachvollziehbar dokumentiert werden.
Zeichnerische Fähigkeiten
Wenn du bautechnische Tätigkeiten ausüben willst, musst du in der Lage sein, Wände, Straßen, Kanäle oder ganze Häuser zu skizzieren.
Räumliches Vorstellungsvermögen
Um in Zeichnungen Bauten oder Bauteile in verschiedenen Ansichten darzustellen, ist ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen erforderlich.
übernehmen die technische Realisierung der Gestaltungskonzepte von Innenarchitekten/-architektinnen oder Designern/Designerinnen. Die meiste Zeit arbeiten sie mit spezieller Software am Computer. Sie haben aber auch kreativen Spielraum für eigene Ideen und führen Beratungsgespräche mit Kunden.
erstellen maßstabsgetreue Zeichnungen und Pläne. Sie setzen die Entwurfsskizzen von Architekten/Architektinnen sowie Bauingenieuren/-ingenieurinnen um und schaffen damit die Grundlage für eine einwandfreie Bauausführung. Bauzeichner/innen müssen auch die zu verarbeitenden Materialien gut kennen, um Angaben zu deren Eigenschaften in die Unterlagen übernehmen zu können.
arbeiten unter der Anleitung von Ingenieuren/Ingenieurinnen bei der Planung und Durchführung von Straßenbauprojekten mit. Nach der Analyse des Ausbau- und Renovierungsbedarfs planen sie die nötigen Baumaßnahmen. Wusstest du, dass diese Fachkräfte die Planungen für den Ausbau von Autobahnen erstellen?
halten das ober- und unterirdische Wassersystem instand. Sie unterstützen Ingenieure/Ingenieurinnen bei der Entwicklung von Anlagen zur Wasserver- und -entsorgung. Zudem legen sie Wasserschutzgebiete fest und beteiligen sich daran, Maßnahmen zum Hochwasser- oder Küstenschutz zu planen oder umzusetzen.
fertigen Entwurfs-, Ausführungs- und Detailpläne an. Außerdem berechnen sie den Materialbedarf und kümmern sich um den Einkauf und die sachgerechte Lagerung von Baumaterialien. Sie nehmen auch Materialprüfungen vor, um die Qualität der Baustoffe zu gewährleisten.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher.
Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Dipl.-Ing. Michael Rohloff, Abteilungsleiter Straßenverkehrstechnik bei der Bundesanstalt für Straßenwesen
Frage: Herr Rohloff, was gibt es bei der Planung und Organisation von öffentlichen Bauprojekten zu beachten?
Michael Rohloff: Das Straßennetz wird nicht nur älter, sondern auch immer stärker belastet. Es gilt, die zunehmende Anzahl der Baustellen effizient zu organisieren. Helfen können hierbei Innovationen im Baubereich und ein modernes Baustellen- und Verkehrsmanagement. Auch das Verständnis füreinander ist wichtig: Wer für eine Baustelle verantwortlich ist, sollte immer die Verkehrsteilnehmer im Blick behalten. Umgekehrt müssen auch Autofahrer Verständnis dafür aufbringen, dass Baumaßnahmen notwendig sind. Deshalb ist auch eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit gefragt.
Hausbau mit dem Computer
Sogenannte CAD-Programme sind das wichtigste Werkzeug der Fachleute für Architektur und Bautechnik. Mit dieser Software erstellen sie technische Pläne millimetergenau am Computer. Auch 3-D-Modelle von ganzen Gebäuden sind möglich. Solche Darstellungen werden immer häufiger angefragt. Kunden können dann zum Beispiel einen virtuellen Rundgang durch ihr neues Heim machen. Baufachleute nutzen diese Ansichten, um ihre Arbeiten zu planen. Was wird wohl noch alles mit den Möglichkeiten der virtuellen Realität funktionieren?
Nachhaltige Materialien
Beton, Ziegel, Stahl: Das sind wichtige Materialien für Bau-projekte. Ihr Nachteil: Sie müssen zum Teil teuer und mit viel Energie hergestellt werden. Immer mehr Bauherren wollen gezielt umweltfreundliches Material verbauen. Holzhäuser sind ein Beispiel, wie dies umgesetzt wird. Stroh oder Lehm werden als alternative Dämmmaterialien genutzt. „Grüner Beton“ wiederum zeichnet sich durch seine Herstellung aus. Hier wird weniger Wasser verbraucht als bisher. In Zukunft könnten mehr Bauprojekte nachhaltig werden.
Neue Technologien nutzen
Ein Gebäude mit Strom oder Wärme zu versorgen, kostet über die Jahre viel Geld. Sparen kann man zum Beispiel mit Solarenergie. Auch Erdwärme wird immer häufiger angefragt. Hier sind jedoch tiefe Bohrungen nötig. Die sind nicht überall möglich. Interessierst du dich für eine Ausbildung in Architektur und Bauplanung? Dann solltest du dich mit solchen Verfahren beschäftigen. So kannst du später wichtiges Wissen für die Planung beisteuern.
Ideen fürs Sparen
Der Dachstuhl eines Hauses soll ausgebaut werden. Das zu planen ist eine typische Aufgabe für Fachkräfte im Architekturbereich. Vielleicht kann es sich lohnen, dass gleichzeitig eine neue Dämmung verlegt wird? Gibt es dafür Fördergelder? So etwas durchzurechnen gehört zur Projektplanung. Das lernt man in Ausbildung und Beruf. Aber Gesetze und Vorschriften ändern sich oft. Hier gilt es also am Ball zu bleiben.