Brigitte Sterz
ist Prüfungsexpertin im internationalen Kosmetikverband CIDESCO und im Prüfungsausschuss der HWK Düsseldorf.
Hand- und Fingergeschick
Es ist eine Grundvoraussetzung für Berufe rund um Kosmetik, Körperpflege und Wellness, dass man geschickt mit den Händen arbeiten kann. Wenn man zum Beispiel im Kosmetikstudio tätig ist, hat man mit den Fingern engen Körperkontakt mit den Kunden. Das passiert sowohl bei der Hautpflege als auch beim Schminken. Neben der Hygiene sollte man darauf achten, beim Handkontakt behutsam mit den Kunden umzugehen.
Mit Menschen umgehen
Freundlichkeit, Geduld und Verständnis für die persönliche Situation eines Kunden sind wichtig beim persönlichen Umgang.
Kaufmännisches Denken
Kaufmännisches Denken und Kenntnisse in Buchführung sind in auch in Berufen rund um Kosmetik, Wellness und Körperpflege unerlässlich, wenn man auf selbstständiger Basis arbeitet. Dann gehört es auch dazu, dass man für seine Dienstleistung Werbung macht. Auszubildende sollten neben guten Deutschkenntnissen die Grundrechenarten beherrschen. Nach der Behandlung berechnet man der Kundin oder dem Kunden schließlich die erbrachte Leistung.
Sinn und Gespür für Ästhetik
Diese Fähigkeiten haben in kosmetischen Berufen einen sehr hohen Stellenwert, weil es um Aussehen und Schönheit geht.
Merkfähigkeit
In diesen Berufen hilft ein gutes Gedächtnis weiter. Da man bei der Arbeit ständig auf Kunden trifft, sollte man aufmerksam zuhören und sich Dinge merken können.
stehen den Kunden mit Rat und Tat zur Seite, wenn sie eine Beratung benötigen – ob bei frei verkäuflichen Arzneien, Putzmitteln oder medizinischen Artikeln. Drogisten/Drogistinnen präsentieren das Sortiment werbewirksam im Verkaufsraum. Sie sitzen auch an der Kasse oder erledigen Büroarbeiten.
waschen, pflegen, schneiden, färben und frisieren Haare. Jeder Kunde wird in Sachen Haarstyling und -pflege individuell behandelt. Es gehört zum Beruf, die Kunden typgerecht zu beraten und auf Frisurwünsche einzugehen. Damit sich Kunden wohlfühlen, versorgt man sie mit Lesestoff und ist offen für Gespräche.
pflegen die Haut und verkaufen kosmetische Produkte. Vor der Behandlung legen sie frische Handtücher und Decken zurecht und stellen Pflegepräparate zusammen. Als Schönheitsfachleute achten sie stets darauf, selbst gepflegt auszusehen. Wenn Kunden sich ihren Ärger von der Seele reden möchten, hören Kosmetiker/innen geduldig zu.
arbeiten auch in Friseur- und Kosmetiksalons und bedienen dort Kunden. Hauptsächlich schminken und frisieren sie jedoch Darsteller in Oper, Theater, Musical, Film oder Fernsehen. Mit ihrer künstlerischen Fingerfertigkeit gestalten sie Perücken, Haarteile, Fantasie- oder Tiermasken und können eine junge Frau in eine Greisin verwandeln. Nach dem Auftritt schminken sie die Darsteller ab und reinigen die Arbeitsmittel.
sind zuständig für verschiedene Formen der physikalischen Therapie. Dazu zählen Massagen, Hydrotherapie, Packungen oder Inhalationen. Sie arbeiten mit Ölen und Cremes und verwenden manchmal spezielle Massagegeräte. Für jeden Patienten legen sie ein individuelles Therapiekonzept fest. Als Grundlage dient oft die ärztliche Diagnose und Verordnung.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher. Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Bernard Sterz vom Bundesberufsverband der Fachkosmetiker/innen in Deutschland
Frage: Herr Sterz, was gibt es Neues in der Kosmetikbranche?
Bernard Sterz: Bei diesem Beruf steht der direkte Kontakt mit den Kunden im Mittelpunkt. Beratung ist ein wichtiger Aspekt in unserer Branche. Wer heutzutage als Kosmetiker/in arbeitet, befasst sich nicht mehr nur mit dem Schminken. Viele Kunden kommen wegen Hautproblemen, damit muss man sich also auch auskennen. Wer eine gute Ausbildung hat, kann sich zudem selbstständig machen. Auch Arbeiten im Ausland ist möglich, zum Beispiel auf Kreuzfahrtschiffen.
Naturkosmetik und gute Beratung
Viele Kundinnen und Kunden möchten umweltfreundliche Produkte verwenden. Gefragt ist beispielsweise vegane Kosmetik. Die darf keine Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs enthalten. Darunter fallen auch Bienenwachs und Wollfett. Insgesamt gibt es viele unterschiedliche Produkte, die mit nachhaltiger Herstellung werben. Solche Naturkosmetik kostet mehr Geld als herkömmliche Produkte. Dementsprechend wichtig ist gute Beratung. Welchem Herkunftssiegel kann man besonders vertrauen? Drauf sollten Fachkräfte heute eine Antwort wissen.
Mobil verwöhnen
Eine Fußreflexzonenmassage in der Mittagspause? Ein professionelles Make-up zu Hause auflegen lassen? Dank mobiler Dienste ist das heute möglich. Fachkräfte dieses Bereichs verwöhnen Kunden und Kundinnen auch vor Ort. Mit medizinischer Fußpflege, Haar-Styling oder Maniküre. Ein mobiler Dienst kann aber auch ein überraschendes Geschenk sein: Wie wäre es mit einem Schminkkurs zum Junggesellinnenabschied? Wer neue Ideen mitbringt, ist im Vorteil.
Ganzheitliche Tipps
Wellness und Ganzheitlichkeit liegen im Trend. Deshalb erweitern Thermen und Freizeitbäder ihr Angebot. Sie bieten beispielsweise Massagen und Kosmetikanwendungen an. Erholungsbedürftige wünschen sich auch sportliche Betätigung. Und sie wollen ganzheitlich entspannen. Tipps kommen immer gut an: zu Ernährung, Lebensführung und Pflegeprodukten. Hierbei arbeiten Fachkräfte manchmal mit anderen zusammen. Zum Beispiel mit Ärztinnen oder Ernährungsberatern.
Was ist „in“, was ist „out“?
Tai-Chi-Chuan, Qigong, Yoga: Es gibt die verschiedensten fernöstlichen Techniken. Welche davon demnächst besonders gefragt sein wird, lässt sich nur schwer vorhersehen. Anderes Beispiel: Männer tragen wieder Bart. Sie kaufen Pflegeöl und Bartpomade. Der Salon, der das als Erster erkannt hatte, war klar im Vorteil. Aber Moden und Styling-Trends ändern sich schnell. Als Fachkraft solltest du also immer am Puls der Zeit bleiben.