Ralf Pasker
ist Geschäftsführer des Fachverbands Wärmedämm-Verbundsysteme.
Handwerkliches Geschick
Wer Dämmstoffe und Isolierungen an den unterschiedlichsten Orten anbringen will, sprich an glatten Flächen, aber auch als Umhüllung an Rohren oder Maschinen, braucht zweifelsohne eine gewisse Fingerfertigkeit.
Technisches Verständnis
Für das Dämmen und Isolieren ist ein Grundverständnis von Bauphysik unverzichtbar. Damit meine ich Kenntnisse über das Zusammenspiel verschiedener Materialien. Denn der Dämmstoff und der zu isolierende Gegenstand bilden eine Einheit.
Mathematische Grundkenntnisse
Um den Materialbedarf für ein Wärmedämm-Verbundsystem oder ein Innendämm-System zu errechnen, muss man die Grundrechenarten beherrschen. Auch die U-Wert-Berechnung (Berechnung des Wärmedämmwerts) eines Bauteils kann von Zeit zu Zeit erforderlich sein. Keine Angst, auch dies ist erlernbar.
Neigung zu Tätigkeit mit körperlichem Einsatz
Wer dämmt, tut das oft bei unterschiedlichen Temperaturen oder unter räumlich beengten Bedingungen. Jeder, der schon einmal über Kopf, also mit hocherhobenen Armen, gearbeitet hat, weiß, wovon ich rede. Insofern verlangen die betroffenen Berufe entsprechenden körperlichen Einsatz.
Sorgfalt
Die Funktion einer Dämmung ist in hohem Maße abhängig von der Qualität der Ausführung. Nur eine sorgfältige Anbringung des Wärmedämm-Verbundsystems sichert langfristigen Erfolg.
fertigen im Industriebau mit speziell abgestimmten Asphaltmischungen Hallen- und Werkstattböden. Zu ihren Aufgaben gehören auch Abdichtungsarbeiten an Bauwerken aller Art. Im Straßenbau erstellen sie aus Gussasphalt Fahrbahnbeläge.
schützen Bauwerke vor Luft- und Bodenfeuchtigkeit. Sie dichten Flächen in und an Bauwerken, auf Dächern und Terrassen ab. Zum Beispiel verlegen sie Bahnen aus dem wasserabweisenden Material Bitumen zur Isolierung. Wusstest du, dass sie auch Regenrinnen montieren?
decken nicht nur Dächer, sondern isolieren durch den Einbau von Dämmstoffen auch Dach-, Wand- oder Bodenflächen gegen Nässe, Zugluft oder Lärm. Wusstest du, dass sie auch Fassaden verkleiden und Flachdächer für Dachbegrünungen vorbereiten?
prüfen Holz- und Holzbauteile auf Schäden, beheben diese und führen vorbeugende Maßnahmen durch. Sie trocknen durchfeuchtete Bauwerke und dichten Gebäude ab. Ihre Arbeit und die Stoffe und Verfahren, die sie eingesetzt haben, dokumentieren sie.
untersuchen Schäden an Bauwerken und Bauwerksteilen – Risse im Beton, Schimmelbefall, feuchte Außenmauern – und beheben sie. Außerdem versuchen sie, zukünftige Beschädigungen zu vermeiden, indem sie Innenwände beispielsweise abdichten.
dämmen Rohre, Behälter, Maschinen und Gebäude in industriellen Anlagen und sorgen dafür, dass möglichst wenig Energie verloren geht. Mit schalldämpfendem Material reduzieren sie Maschinenlärm, andere Verkleidungen bringen sie als Brandschutz oder Dampfsperre an. Um Dämmstoffe einzubauen, montieren sie auch Leichtbauwände und abgehängte Decken.
dämmen industrielle Anlagen und sorgen so dafür, dass möglichst wenig Energie verloren oder verbraucht wird. Laute Maschinen ummanteln sie außerdem mit schalldämpfenden Materialien. Oft verkleiden sie die Dämmung noch mit Blech oder Kunststoff.
verkleiden Wände und Decken zum Beispiel mit Holz und Kunststoff. Damit sie diese Verkleidungen befestigen können, installieren sie zunächst spezielle Unterkonstruktionen. Übrigens montieren sie auch Decken mit Beleuchtungselementen in Büros und Fabriken.
dämmen Gebäude und Anlagen gegen Wärme- und Kälteverlust sowie gegen Lärm, der beispielsweise von der Straße ins Haus dringt. Sie sind auch für den Brandschutz zuständig.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher.
Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Rudolf Domscheid von der Bundesfachgruppe Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutzisolierer
Frage: Herr Domscheid, welche neuen Entwicklungen gibt es im Isoliergewerbe?
Rudolf Domscheid: Ein ganz großes Thema ist natürlich der Umweltschutz. Das Einsparen von Energie, aber auch der Brandschutz ist eine wichtige Sache. Wer in der Isolierung arbeitet, muss sowohl mit Dämmstoffen als auch mit Maschinen umgehen können. Räumliches Vorstellungsvermögen ist dabei unabdingbar. Im Isoliergewerbe verbindet man sechs Tätigkeiten in einem Bereich: Wärmeschutz, Kälteschutz, Schallschutz, Brandschutz, Akustik und Trockenbau.
Ausbau mit Fördermitteln
Energetisches Sanieren ist in aller Munde. Hausbesitzer/innen sind daran interessiert, ihre Häuser mit modernen Dämmstoffen zu isolieren. So können sie Heizenergie und damit Geld sparen. Immer mehr Bauherren rüsten nach und lassen beispielsweise den Dachstuhl dämmen. Gesucht sind in diesem Bereich auch Fachkräfte, die professionelle Beratung anbieten. Die sollten zum Beispiel über staatliche Fördermittel Bescheid wissen.
Isolierungen für den Umweltschutz
Zu den wichtigen Kunden der Isolier-Branche gehört auch die Industrie. In großen Chemiefabriken gilt es zum Beispiel, Hunderte Kilometer an Rohrleitungen zu dämmen. Auch in anderen Branchen gibt es einen wachsenden Bedarf an Isolierungen. Der Grund: immer strengere Umweltauflagen. Zukünftig könnte es also noch mehr Industrieaufträge geben. Dazu sind jedoch viele Normen und Vorschriften zu beachten. Wer sich hier auf dem Laufenden hält, hat also einen Vorteil.
Fassadendämmung aus Luft
In Zukunft werden Mineralwolle oder Styropor vielleicht ausgedient haben. Isolierungen könnten dann aus sogenannten Aerogelen bestehen. Das ist ein Material, das sich fast ein bisschen anfühlt wie Kreide. Es besteht zu 99 Prozent aus Luft – genauer gesagt: Poren. Das macht den Baustoff nicht nur sehr leicht. Es dringt auch viel Licht hindurch. Damit können etwa Fassaden verkleidet werden, bei denen das Aussehen besonders wichtig ist. Derzeit ist die Herstellung von Aerogelen sehr aufwendig. Doch das kann sich in Zukunft noch ändern.
Neues Wissen für alte Gemäuer
Ein denkmalgeschütztes Gebäude zu isolieren ist eine besondere Herausforderung. Man darf nämlich das Aussehen nicht einfach so verändern. Manche moderne Dämmsysteme fallen somit als Lösung aus. Trotzdem müssen auch alte Gebäude energetisch auf den aktuellsten Stand gebracht werden. Das bietet Chancen für Fachkräfte, die wissen, wie das geht. Sie verwenden zum Beispiel naturbelassene Dämmstoffe aus Holzfasern oder Hanf. Und sie halten sich auf dem Laufenden über neue Isolierlösungen für alte Gemäuer.