Ellen Madeker
ist Pressesprecherin beim Deutschen ReiseVerband (DRV) und Expertin für Ausbildungsfragen.
Kommunikationsfähigkeit
Bei einer Ausbildung in touristischen Berufen stehen Beratung und Information der Kunden im Vordergrund. An diesen Berufen Interessierte sollten daher Freude am Umgang mit Menschen haben und gerne kommunizieren. Eine Ausbildung etwa bei einem Reiseveranstalter verlangt auch viele Absprachen mit Geschäftspartnern weltweit.
Organisationsgeschick
Planen, recherchieren und organisieren sind zentrale Aufgaben. Für Privaturlauber oder Geschäftsreisende werden schließlich nicht nur Reisen, sondern beispielsweise auch Bahn-, Bus- oder Flugtickets, Unterkünfte, Versicherungen und Mietwagen vermittelt.
Interkulturelle Kompetenz
Wer im Tourismus tätig werden möchte, sollte Interesse an fremden Ländern und Völkern mitbringen sowie ein Faible für Geografie und Länderkunde besitzen. Zudem sind Sprachkenntnisse von Vorteil. Vor allem ohne Englisch geht es im internationalen Tourismusmarkt nicht.
Kundenorientierung
Die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Kunden stehen im Mittelpunkt der Beratung. Aber auch wenn es Beschwerden oder Kritik gibt, sollte man kundenfreundlich reagieren und nach Alternativen suchen.
Medienkompetenz
In der Reisebranche sind Internet und soziale Medien nicht mehr wegzudenken. Kunden werden häufig über Facebook oder Twitter auf aktuelle Angebote oder attraktive Reiseziele aufmerksam gemacht. Wer hier arbeiten will, sollte am besten schon Erfahrungen im Umgang damit gesammelt haben.
Kaufmännisches Denken
Gute Noten in Mathematik erleichtern das Kalkulieren von Reisepreisen. Und wer sich später einmal selbstständig machen will, der wird dankbar sein, während seiner Ausbildung schon einmal etwas von der Kosten-Nutzen-Analyse gehört zu haben.
beaufsichtigen den Badebetrieb in öffentlichen oder privaten Frei- oder Hallenbädern und überwachen die Wasserqualität. Sie erteilen auch Schwimmunterricht und betreuen Veranstaltungen von Schulen oder Sportvereinen.
betreuen Fluggäste am Schalter, beim Einchecken und während des Fluges. Sie verkaufen Tickets, kontrollieren vor dem Abflug die Reisedokumente und bewirten die Passagiere während des Fluges. Auch betriebswirtschaftliche Aufgaben, wie Abrechnungen erstellen, gehören zu ihrem Tätigkeitsbereich.
beraten und informieren über touristische Leistungen und Attraktionen einer Region oder eines Ortes. Sie gestalten auch deren touristisches Profil mit. Arbeiten sie in Freizeiteinrichtungen, achten sie auch darauf, dass Sicherheits- und Umweltstandards eingehalten werden.
beraten und betreuen Fluggäste vor und während des Fluges. Sie berechnen Flugpreise und nehmen Buchungen vor. Du kannst dir denken, dass sie auch Sicherheits- und Gepäckkontrollen durchführen!
sorgen dafür, dass der Sportbetrieb in Fitness- und Gesundheitsstudios, in Vereinen und Verbänden reibungslos verläuft. Sie erarbeiten Konzepte und organisieren Veranstaltungen. Außerdem beraten sie Kunden. Wusstest du, dass sie individuelle Trainingspläne erstellen?
organisieren und verkaufen Individual- und Pauschalreisen. Sie wählen Unterkunft, Beförderungsmittel und Zusatzleistungen wie Verpflegung oder Ausflugspakete aus und kalkulieren die Preise. Außerdem unterstützen sie Firmen bei der Organisation von Geschäftsreisen.
beraten Reisekunden und tätigen Buchungen und Reservierungen. Wenn sie in Fremdenverkehrsorganisationen arbeiten, entwickeln sie Marketingkonzepte. Wusstest du, dass sie manchmal selbst Informationsreisen unternehmen, um ein Angebot zu verbessern?
planen und organisieren Veranstaltungen und sorgen dafür, dass diese reibungslos ablaufen. Sie kalkulieren Kosten und planen den Ablauf der Veranstaltungen. Sie kontrollieren auch vor Ort, ob die Licht- und Tontechnik einwandfrei funktioniert.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher. Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Norbert Kunz, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes
Frage: Herr Kunz, was sind die Trends im Tourismus- und Freizeitbereich?
Norbert Kunz: Die deutschen Destinationen entwickeln ihre Angebote laufend weiter. Zum klassischen Erholungs- und Badeurlaub kommen neue, innovative Angebote wie Gesundheits- und Aktivurlaub, Entschleunigung, naturnahes Erlebnis und Individualurlaub, z.B. im Baumhaus oder auf dem Hausboot. Die Touristiker und Gastgeber haben den Lockdown für Renovierungen genutzt und neue Konzepte entwickelt, um attraktiven Urlaub auch unter Corona-Bedingungen anbieten zu können. Die Vielfalt des Deutschlandtourismus hat sich in der Pandemie als nützlich erwiesen. Der Urlaub vor der Haustür wurde wiederentdeckt. So vielfältig wie der Deutschlandurlaub ist auch das Berufsfeld Tourismus. Ideenreichtum, Kreativität, Servicebewusstsein, Offenheit und Freude am Umgang mit Menschen und natürlich eine ausgesprochene Hands-on-Mentalität sind gefragter denn je.
Sichere und grüne Ferien
Corona hat Urlaub in heimischen Gefilden einen Schub gegeben. Freizeit- und Touristikangebote vor der Haustür mit durchdachten Hygienekonzepten ersetzen Fernreisen – auch aufgrund einer besseren Ökobilanz. Manche Tourist*innen interessiert zum Beispiel: Muss ich zu meinen Ziel wirklich fliegen? Gibt es Alternativen? Setzt sich ein Hotel für den Umweltschutz ein, gibt es Bio-Lebensmittel im Restaurant? Gute Beratung ist für diese Kundengruppe entscheidend. Deswegen solltest du über Umwelt- und Hygienefragen Bescheid wissen. Du kannst Kund*innen zum Beispiel eine Bahnfahrt anbieten oder ein einsames Ferienhaus statt einem gut besuchten Hotel.
Das Internet reist mit
Viele Menschen nutzen das Smartphone für ihre Urlaubsplanung. Reiseanbieter und Urlaubsregionen passen ihre Angebote entsprechend an. Sie bieten E-Guides für Städte an, Online-Veranstaltungskalender oder Reiseführer-Apps. Außerdem verwalten Touristikunternehmen ihre Kundendaten heute digital. Dafür nutzen sie Spezialprogramme, beispielsweise Kundendatenbanken. Es wird in der Branche wichtiger, dass man fit am Computer ist.
Jede Kundengruppe reist anders
Immer mehr Reiseveranstalter erstellen Angebote für bestimmte Zielgruppen. Es gibt eine besondere Auswahl für Natur-, Wander- und Fahrradfreunde oder für Städte- und Kulturinteressierte. Die einen bevorzugen Camping, die anderen eine Ferienwohnung, die nächsten ein Stadthotel. Du orientierst dich dabei also mehr an den Vorlieben der Kund*innen als an Preisen oder Regionen. Eine optimale Produktlinie für Aktivurlauber*innen? Sie enthält Aktivitäten wie Trekking, Mountainbiking, Kamelritte, Kajakwanderungen und Floßfahrten.
Beratung für den Urlaub nach Wunsch
Manche Reisende buchen am liebsten das günstigste Angebot. Touristikunternehmen können aber auch mit Qualität und professioneller Beratung punkten. Wie wäre es mit einem Pauschalangebot plus? Dabei buchen die Kund*innen einzelne Leistungen zum Reiseangebot dazu. Das kann ein Tagesausflug sein. Oder Kite-Surfen bei Sonnenuntergang. Bei Fragen oder besonderen Wünschen stehen Reisefachkräfte per Chat oder Videotelefonat zur Verfügung.