Rafael Strzodka
ist Studiobesitzer, Musikproduzent, Dozent an der Akademie Deutsche Pop und Fachverkäufer im Musikhandel.
Musikalische Erfahrung und Talent
Wer im Bereich Musik arbeiten möchte, braucht musikalisches Talent und eine breite musikalische Erfahrung. Dazu gehört zum Beispiel, dass man Noten lesen kann und ein gutes Gehör hat, viel Musik gehört hat und diese einordnen kann – von Bach und Beyoncé, über Miles Davis bis Metallica. Entscheidend ist, dass man offen für viele Arten von Musik ist und sie in ihrer ganzen Vielfalt kennt und schätzt. Wer als Popmusiker*in arbeitet, muss nach Gehör spielen und improvisieren können. Musiker*innen können allerdings heutzutage mögliche theoretische Defizite durch spezielle technische Kenntnisse im Bereich Musikelektronik ausgleichen.
Konzentrations- und Kommunikationsfähigkeit
Beides ist wichtig, wenn du bei Konzerten mitwirkst und gemeinsam mit deinen Kolleg*innen im Takt spielen sollst. Du musst auf die anderen hören und die Reaktionen der Zuschauer*innen ausblenden können. Außerdem ist das erfolgreiche Zusammenarbeiten im Team für gemeinsame Musikproduktionen ein absolutes Muss. Heutzutage verläuft die Kommunikation unter Musiker*innen häufig im digitalen Raum, etwa über Cloud-Technologien oder Videotelefonie.
Struktur und Überblick
Um die verschiedenen Arbeitsabläufe wie Proben, Management und Terminplanung organisieren zu können, musst du strukturiert arbeiten, den Überblick behalten und ein gutes Zeitmanagement haben.
Stressresistenz und Flexibilität
Wer auch unter Zeitdruck ruhig bleibt, besitzt im Musikbereich einen entscheidenden Vorteil. Manchmal probt man für mehrere Auftritte, es wird kurz vorher noch etwas Entscheidendes geändert oder technische Pannen erfordern schnelle Lösungen. Zudem muss bei der Organisation von Konzerten auf kurzfristige Änderungen flexibel reagiert werden. Außerdem ist eine hohe Mobilität gefragt, da Musikberufe oft Reisen und ortsunabhängiges Arbeiten erfordern.
Technisches Verständnis
Von Vorteil sind Erfahrungen im Umgang mit Musikelektronik und speziellen Musik-Computerprogrammen. Musik selbst arrangieren, komponieren und notieren zu können, ist im Bereich Populärmusik von großer Bedeutung. Tontechnische Grundlagen sind für Instrumentalmusiker*innen ebenfalls wichtig. Egal ob Übungsverstärker, E-Drum oder Home Recording: Du musst bereit sein, dich in technische Geräte und Zubehör wie Mikrofone, Mischpulte, Interfaces, Synthesizer & Co. einzuarbeiten.
Digitale Kompetenzen
Egal ob Lehrer*in, Produzent*in, Instrumentalist*in oder Musikfachhändler*in: In der Musik schreitet die digitale Entwicklung voran. Deshalb ist ein sicherer Umgang mit Computern und Musikelektronik essenziell und gute Kenntnisse in Software-Programmen sind von Vorteil – auch für die Beratung von Kund*innen im Fachhandel. Fachkenntnisse im Umgang mit Streaming-Technologien und Online-Medien werden ebenso gebraucht, um sich als Musiker*in zukünftig zunehmend selbst vermarkten zu können.
beherrschen klassisches Ballett sowie moderne Tänze. Ihre Rolle interpretieren sie häufig nach den Vorgaben der Choreografie. Dürfen sie improvisieren, verwenden sie bisweilen neue Ausdrucksformen. Für Musicals studieren sie auch Sprech- und Gesangsrollen ein.
proben mit Chorgruppen und Orchestern von Laienmusikgruppen oder Vereinen. Mit einer pädagogischen Zusatzqualifikation können sie Instrumentalunterricht und musiktheoretischen Unterricht in den Unter- und Mittelstufen von Sing- und Musikschulen erteilen.
spielen ein Blas- oder Schlaginstrument im Musikkorps der Bundeswehr und übernehmen allgemeine Soldatenaufgaben. Neben Auftritten beispielsweise beim protokollarischen Ehrendienst wirken sie auch bei Studioproduktionen mit.
sind Instrumentalmusiker/innen im Musikkorps der Bundeswehr und übernehmen gleichzeitig allgemeine Soldatenaufgaben als militärische Vorgesetzte. Ihre Arbeit ist wichtig für die Imagepflege der Bundeswehr: Sie treten auch bei im Ausland stationierten Truppen auf.
verkaufen Musikinstrumente, CDs, DVDs und Musikanlagen. Sie führen die Instrumente vor und beraten die Kunden und Kundinnen. Zu ihren Aufgaben gehören außerdem allgemeine kaufmännische Aufgaben, wie der Wareneinkauf und das Schreiben von Rechnungen.
unterrichten an Musikschulen Instrumentalspiel, Gesang, Notenlesen und Musiktheorie. Bei der Vorbereitung des Musikunterrichts berücksichtigen sie die musikalische Veranlagung und die Vorkenntnisse ihrer Schülerinnen und Schüler.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher. Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Prof. Dr. Karl-Jürgen Kemmelmeyer vom Deutschen Musikrat
Frage: Herr Prof. Kemmelmeyer, was muss man für die Arbeit im Bereich Musik mitbringen?
Karl-Jürgen Kemmelmeyer: Musik ist zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Immer mehr Leute hören Musik. Viele sehen dabei aber nur den Star und vergessen, dass ein großes Team dahintersteht. Auch hier braucht es gute Leute. Wer im Musikbereich arbeiten will, sollte nicht nur Talent haben, sondern auch Fachwissen über die Strukturen des Musiklebens mitbringen. Er muss ein Auge für Trends haben und sich selbst managen können. Kreativität und ein eigener unverwechselbarer Stil werden für Künstler/innen immer wichtiger.
Von einem Projekt zum nächsten
Die Zeit, in der Musiker fest angestellt in einem festen Ensemble spielen, geht zu Ende. Künstlergruppen werden stattdessen projektbezogen zusammengestellt. Ein Beispiel? Hast du dich auf Rockmusik spezialisiert, könntest du für ein Musical engagiert werden. Die Anstellung umfasst aber nur eine Spielzeit. Danach kümmerst du dich um den nächsten Auftrag. Der führt dich dann vielleicht in eine andere Stadt, zum Beispiel als Studiomusiker/in. Du siehst: Von angehenden Musikern und Musikerinnen wird heute erwartet, dass sie sehr flexibel sind.
Neu und doch klassisch
Auch klassische Musik muss mit der Zeit gehen. Für Künstler/innen aus diesem Bereich heißt das: Man braucht Mut zu Neuem, um Besucher anzusprechen. Orchester, die Filmmusik live im Kino spielen, sind derzeit beliebt. Auch Open-Air-Konzerte und Auftritte in Fabriken und an anderen ungewöhnlichen Orten boomen. Ebenso stehen gemeinsame Auftritte von Rock- und Klassikmusikern hoch im Kurs. Vielleicht hast du noch weitere Ideen?
Musik für den Stream
Vielleicht nutzt auch du sie schon: Streaming-Dienste. Das Prinzip: über das Internet Musik hören, ohne die einzelnen Songs zu kaufen. Das wird bei Nutzern immer beliebter. Für etablierte Musiker/innen bedeutet dieser Trend: Sie verkaufen weniger Alben, erhalten aber Tantiemen vom Streaming-Portal. Und für unbekannte Gruppen bieten sich neue Chancen, Fans zu gewinnen. Du siehst: Für Musiker/innen ist es wichtig, dass sie sich über Trends im Netz auf dem Laufenden halten.
Gemeinsam zum Erfolg
Du bist Musiker in einer aufstrebenden Band? Du möchtest ein neues Album herausbringen – aber dir fehlt das nötige Geld? Dann könntest du vielleicht Chancen mit Crowdfunding nutzen. Die Idee dahinter: interessante Projekte und mögliche Unterstützer zusammenbringen. Musikvideos, Musicals oder Festivals werden immer öfter so finanziert. Wichtig ist, dass du ein solides Konzept vorstellst. Zudem solltest du wissen, wie du deine Idee gut verkaufst.