Forstwirt*innen pflegen Waldbestände. Schornsteinfeger*innen erklimmen Kaminsimse. Landwirt*innen züchten Tiere. Sie alle sind unterschiedlichen Witterungseinflüssen ausgesetzt. Ob im Umweltschutz, in der Land- und Forstwirtschaft oder im Gartenbau: Fachkräfte sollten mit den speziellen Arbeitsorten und -bedingungen – zugige Ställe, stickige Gewächshäuser und Tätigkeiten im Regen – umgehen können.
Typisch für Berufe mit Pflanzen und Tieren ist, dass die Natur den Takt vorgibt: Das bedeutet nicht nur, dass Tiere täglich mehrmals gefüttert werden müssen oder die Arbeit im Ackerbau von den Jahreszeiten abhängt. Durch besondere Ereignisse kann es zu unregelmäßigen Arbeitszeiten kommen: Wenn ein Fohlen das Licht der Welt erblickt, ist ein*e Pferdewirt*in auch nachts oder am Wochenende im Stall.
Überall ist moderne Technik im Einsatz: GPS-gesteuerte Landmaschinen bringen vollautomatisch Saatgut aus, Melkroboter sind im Stall im Einsatz, Laborkräfte in der Landwirtschaft beobachten Bakterien unter dem Mikroskop, Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft planen und optimieren Müllabholrouten mit digitalen Tools. In vielen Berufen gehört es dazu, die Geräte notfalls selbst zu reparieren. Aber selbst wenn voll- und teilautomatische Maschinen die Arbeit erleichtern, gibt es viele Tätigkeiten, die körperlich anstrengen.
Organisatorische und kaufmännische Tätigkeiten fallen ebenfalls an. Wer einen Gewinn erzielen will, muss rechnen können. Oft spezialisieren sich Betriebe und stellen einzelne Waren in großen Mengen her. Fische, Weintrauben und Rinder werden verwertet und schließlich verkauft. Das heißt, wenn man Tiere für die Produktion züchtet, werden sie später geschlachtet. Das sollte man bei der Berufswahl bedenken.
Um im Beruf fit zu sein, ist es sinnvoll, auch nach der Ausbildung hin und wieder ein Seminar oder einen Kurs zu besuchen. Denn wenn du dich mit neuen Entwicklungen auskennst, erleichtert das oft deine Arbeit. Als Gärtner/in kannst du dich zum Beispiel im Rahmen eines einwöchigen Seminars über den sicheren Umgang mit der Motorkettensäge informieren. Wissenslücken lassen sich auch mit einem Computerkurs oder einem kaufmännischen Seminar füllen.
Wenn du bereit bist, mehr Verantwortung zu übernehmen, sind die Wege für deinen Aufstieg geebnet – als Techniker/in, Meister/in oder Betriebswirt/in. Eine solche Aufstiegsweiterbildung dauert mindestens ein Jahr und endet mit einem offiziellen Abschluss, der neue Chancen eröffnet. Für manche Aufgaben in der Forschung werden zum Beispiel Agrartechniker/innen gesucht, um neue Pflanzensorten zu testen. Ein/e Meister/in plant die Arbeitsabläufe und bestimmt, welche Geräte im Betrieb eingesetzt werden. Häufig erwirbst du während einer Aufstiegsweiterbildung zugleich Kenntnisse, die man für die berufliche Selbstständigkeit braucht.
Auch finanzielle Gründe können für eine Weiterbildung ausschlaggebend sein. Als Meister/in oder Techniker/in verdienst du nämlich in der Regel mehr.
Viele Weiterbildungen werden auch in Teilzeit angeboten: Du arbeitest nach wie vor in deinem Beruf und bildest dich nebenher weiter. Sich neben dem Job noch neues Wissen anzueignen, ist allerdings oft eine Herausforderung. Wer sich für eine Vollzeitweiterbildung entscheidet, verdient in der Zeit natürlich nichts.
Viele Aufstiegsweiterbildungen können staatlich gefördert werden.
Infos zum Aufstiegs-BAföG