Bei gestalterischen Berufen werden eigene Ideen Wirklichkeit. Neben Fantasie sind dafür je nach Beruf auch räumliches Vorstellungsvermögen und ein gutes Gespür für Technik, Farben und Materialien gefragt. Oft setzt man jedoch auch die Vorstellungen von anderen um – Goldschmiedinnen und Goldschmiede fertigen Schmuckstücke nach Kundenauftrag, Schauspieler*innen füllen Regieanweisungen mit Leben. Wer kreativ arbeiten will, sollte daher die Vorgaben beachten und mit Kritik umgehen können.
Wie du weißt, finden Theatervorstellungen meist abends und am Wochenende statt. Und für Musikkonzerte geht es häufig in andere Städte. Doch auch im Bereich Design und Gestaltung ist flexibles Arbeiten gefragt: Termin- und Zeitdruck gehören meist zum Arbeitsalltag. Und man arbeitet je nach Auftrag mit unterschiedlichen Kollegen zusammen. Ohne Disziplin, Konzentrations- und Teamfähigkeit kommt man also nicht weit.
Selbstbewusstsein und Einfühlungsvermögen braucht man, wenn man andere beraten oder unterrichten will. Als Grafikdesigner*in oder Raumausstatter*in gilt es, die Kunden ernst zu nehmen, sie aber auch von Ideen abzubringen, die nicht verwirklicht werden können. Musiker*innen, Tänzer*innen oder Schauspieler*innen hingegen unterrichten häufig. Das A und O beim Unterrichten ist es, andere zu motivieren – hier ist pädagogisches Geschick wichtig.
Wer einen kreativen Beruf wählt, sollte organisieren können. Ensembleleiter*innen etwa planen Konzerte, Fotografinnen und Fotografen müssen beurteilen können, was und wie lange sie für ein Shooting brauchen. Wer sich selbstständig macht, muss fähig sein, seinen eigenen Arbeitsaufwand einzuschätzen und auch die Buchführung zu erledigen.
Um im Beruf fit zu sein, ist es sinnvoll, auch nach der Ausbildung hin und wieder ein Seminar oder einen Kurs zu besuchen. Denn wenn du dich mit neuen Entwicklungen auskennst, erleichtert das oft deine Arbeit. Wer zusätzlich ausgebildet ist und Spezialist*in in einem bestimmten Bereich ist, hebt sich von seinen Mitbewerbern und Mitbewerberinnen ab. Als Schauspieler*in bekommst du vielleicht weitere Aufträge, wenn du im Synchronsprechen fit bist. Als Produktgestalter*in – Textil kannst du durch einen Kurs über EDV-Anwendungen im Produktdesign neue Software-Funktionen entdecken.
Du möchtest innerhalb eines Betriebs mehr Verantwortung übernehmen oder dich irgendwann selbstständig machen? Wer im Schmuckhandwerk arbeitet, kann sich zum*r Gestalter*in der Fachrichtung Edelmetallgestaltung weiterbilden. Du entscheidest dann über Entwürfe und Materialeinsatz und kannst Mitarbeiter*innen anleiten und führen. Als Kommunikationsdesigner*in kann man sich zum* Medienfachwirt*in Digital oder Print weiterbilden und Fach- und Führungsaufgaben übernehmen.
Auch finanzielle Gründe können für eine Weiterbildung sprechen. Als Meister*in oder Fachwirtin verdienst du nämlich in der Regel mehr.
Viele Weiterbildungen werden auch in Teilzeit angeboten: Du arbeitest also in deinem Beruf und bildest dich nebenher weiter. Sich neben dem Job noch neues Wissen anzueignen, ist allerdings oft eine Herausforderung. Wer sich für eine Vollzeitweiterbildung entscheidet, verdient in der Zeit natürlich nichts.
Viele Aufstiegsweiterbildungen können staatlich gefördert werden.
Infos zum Aufstiegs-BAföG