Michael Schwojer
ist Ausbilder bei der MAN Trucks & Bus SE im Werk München.
Computer-Kenntnisse
Elektronik ist aus Verkehrsmitteln nicht mehr wegzudenken. Inzwischen werden fast alle technischen Funktionen von eingebauten Computern geregelt: angefangen von den Motordrehzahlen bis zum Abgasausstoß. Daher sind fundierte Elektronikkenntnisse sowie Kenntnisse zur Fehleranalyse unabdingbar. Auch Kenntnisse in der Arbeit mit Standardsoftware wie Excel, Word und PowerPoint sind im täglichen Arbeitsleben wichtig.
Handwerkliches Geschick
Soll beispielsweise ein defektes Teil in einem Verkehrsmittel ausgetauscht werden, muss der Profi wissen, mit welchem Werkzeug das am besten geht. Azubis sollten geschickt sein und nicht ‚zwei linke Hände‘ haben.
Mathematik
Ausbildungsbetriebe achten auf Mathekenntnisse, etwa in Prozent- und Verhältnisrechnung. Denn es gilt, beispielsweise den Materialbedarf oder elektrische Größen wie Leistung oder Widerstand zu berechnen.
Physik
Auch Physikkenntnisse sind wichtig. Dadurch kann man besser einschätzen: Wie schnell bremst und beschleunigt ein Fahrzeug? Wie groß ist der Rollwiderstand, wenn es sich langsam in Bewegung setzt?
Auf Kund*innen eingehen
Mitarbeiter einer Werkstatt haben täglich Kundenkontakt. Absolut wichtig ist, alles zu tun, damit der Kunde die Werkstatt hochzufrieden verlässt. Dazu gehören Freundlichkeit, aber auch die Fähigkeit, verständlich erklären zu können, wie die Technik funktioniert.
führen Beratungsgespräche mit Kunden. Sie kalkulieren Preise, entwickeln Marketingideen, sind in der Buchhaltung tätig und planen Personaleinsätze. Daneben übernehmen sie Aufgaben im Lager und verkaufen zum Beispiel Kfz-Zubehör.
haben auf ihrem Lkw entweder Fracht geladen, oder sie transportieren Personen an Bord ihres Linien- oder Reisebusses. Aber egal ob Personen- oder Güterverkehr: Wichtig ist, dass sie die Fahrpläne und Fahrzeiten einhalten. Ihre Fahrzeuge warten und pflegen sie sorgfältig.
haben täglich mit Bus- oder Bahnkunden zu tun. Sie steuern entweder die Fahrzeuge oder verkaufen Fahrkarten, beraten Kunden oder informieren diese über Fahrplanänderungen. War dir klar, dass sie auch in der Öffentlichkeitsarbeit tätig sind?
reparieren Fahrräder und überprüfen, ob sie verkehrssicher sind. Außerdem setzen sie Fahrräder aus einzelnen Baugruppen wie etwa Rahmen, Tretlagern und Rädern zusammen und installieren Bremsen und die Beleuchtung.
montieren Sitze und bringen Bauteile sowie Verkleidungen im Innenraum von Autos, Bussen und Lkw an. Sie wählen Material aus, fertigen Zuschnitte für die Sitze an und nähen sie zusammen. Wusstest du schon, dass sie auch elektrische und hydraulische Leitungen verlegen?
lackieren die Oberflächen von Fahrzeugen und Aufbauten. Sie bereiten den Untergrund vor und behandeln die Oberflächen so, dass sie vor Witterungseinflüssen und leichtem Steinschlag geschützt sind. Übrigens sind sie auch für Beschriftungen, Logos und Effektlackierungen zuständig.
stellen Fahrzeugteile wie Fahrgestelle, Anhänger oder Fahrzeugaufbauten her und reparieren sie auch. Dabei müssen sie auch darauf achten, dass beispielsweise Aufbauten verkehrssicher sind. Zu ihren Aufgaben gehört es, die Kunden vorab zu informieren und zu beraten.
informieren Kunden und Kundinnen über Reiseverbindungen und verkaufen Tickets. Wenn sie im Bereich Sicherheit und Service eingesetzt sind, kümmern sie sich in besonderem Maße um die Sicherheit von Passagieren und die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften, etwa auf Bahnhöfen.
warten Autos und Kraftfahrzeuge und setzen sie instand. Springt das Auto nicht an oder verliert der Kühler Wasser? Bei Problemen suchen Kraftfahrzeugmechatroniker*innen nach den Fehlern und beheben diese. Auch Unfallschäden können sie reparieren.
sind für Wartung und Reparatur von Fahrzeugen, Maschinen und Anlagen zuständig, die in der Landwirtschaft und auf Baustellen eingesetzt werden. Sie kontrollieren zum Beispiel, ob die Bauteile an Mähdreschern in einwandfreiem Zustand sind. Wusstest du schon, dass sie auch im Außendienst arbeiten und Landmaschinen auf dem Feld reparieren?
warten und prüfen Schläuche, Reifen und Räder. Reifen mit leichteren Defekten setzen sie wieder instand. Sie rüsten Fahrzeuge mit Sonderrädern aus. Übrigens verkaufen sie auch Reifen und Zubehör wie Schneeketten.
bauen Rahmen, Karosserien, Fahrwerke und Aufbauten für Nutzfahrzeuge, die beispielsweise in Speditionen eingesetzt werden. Sie fertigen die Bauteile gemäß den Fertigungsplänen an und montieren sie.
beziehen und polstern Autositze. Sie bringen auch Inneneinrichtungen in Fahrzeugen an und montieren Verdecke für Cabriolets sowie Planen für Lkw. Leder und Kunstleder gehören ebenso zu ihren Arbeitsmaterialien wie Kunststoffplanen und Textilien.
liefern zuverlässig Pakete, Waren oder auch Essen auf Rädern aus. Vor Beginn ihrer Fahrt stellen sie ihre Touren zusammen. Beim Beladen achten sie darauf, dass der Stauraum optimal ausgenutzt ist und die Waren in der richtigen Reihenfolge verstaut werden.
bauen Straßen, Geh- und Fahrradwege, Fußgängerzonen sowie Autobahnen und Flugplätze. Von den Erdarbeiten bis zur Fertigstellung des Belags führen sie alle Arbeitsschritte aus. Häufig setzen sie Baumaschinen wie Bagger, Raupen und Walzen ein. Auch das Pflastern von Wegen sowie Ausbesserungsarbeiten gehören zu ihren Aufgaben.
kontrollieren, ob Straßen, Autobahnen und Brücken verkehrssicher sind. Sie beseitigen Verschmutzungen, bessern Fahrbahnmarkierungen aus und pflegen zum Beispiel Grünflächen an Straßen und Plätzen. Im Winter übernehmen sie Räum- und Streudienste. Wusstest du, dass sie auch für das Aufstellen von Verkehrsschildern zuständig sind?
sind moderne Rundum-Dienstleister. Hin und wieder wechseln sie eine Autoglühbirne, prüfen den Motor oder reparieren kleinere Schäden am Auto. Abgesehen von Treibstoff verkaufen sie auch Getränke, Snacks oder andere Lebensmittel. War dir klar, dass diese Fachkräfte auch Leihwagen vermieten können?
stellen nach Zeichnungen von Designern/Designerinnen und Ingenieur*innen Modelle von Karosserien oder von Karosserieteilen her, die später die Grundlage für die Fertigung bilden. Die Form entsteht zunächst mithilfe von CAD-Programmen in 3-D-Ansicht am Computer. Im zweiten Schritt wird das Modell mithilfe von CNC-Maschinen hergestellt.
setzen Zweiräder instand, stellen sie her oder rüsten sie nach Kundenwunsch nach. Um zu prüfen,
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher.
Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Michael Ziegler, Präsident des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg
Frage: Herr Ziegler, wie geht es der Automobilindustrie derzeit?
Michael Ziegler: Die Automobilindustrie ist immer noch die größte Industrie des verarbeitenden Gewerbes und erlebt derzeit ihren größten Wandel seit Jahrzehnten: Alternative Antriebe und digitale Ausstattungs- und Sicherheitskomponenten erfordern eine Veränderung des Know-hows aller Beteiligten. Es verändern sich Ausbildungsinhalte und Arbeitsabläufe, die an neue Technologien angepasst werden. Auch werden die Mobilitätsangebote vielfältiger: Neben die klassischen privat oder gewerblich genutzten Pkws, Mietwagen und Leasingautos sind Angebote für das Car-Sharing und sogenannte Auto-Abos getreten. Am Ende tauchen alle diese Fahrzeuge in Werkstätten auf, wo sie auch künftig gewartet und repariert werden.
Der richtige Materialmix
Karosserie, Motor, Getriebe: Sie sind die schwersten Teile an einem Auto. Je höher das Gewicht, desto höher der Kraftstoffverbrauch. Um sparsam und umweltfreundlich zu sein, müssen Autos also „abspecken“. Das geht unter anderem durch neue Materialien, sogenannte Verbundwerkstoffe. Dabei handelt es sich um einen Materialmix. Ein Beispiel ist kohlenfaserverstärkter Kunststoff – kurz „Carbon“. Autotüren oder Motorhauben sind typische Produkte aus diesem Verbundwerkstoff. Diese sind so leicht wie Kunststoff, aber fest wie Stahl.
Mit Strom statt Benzin
Auf Deutschlands Straßen fahren immer mehr Autos mit Elektromotor. Für die Fachkräfte rund um den Bau und die Reparatur von Fahrzeugen könnte sich viel ändern, wenn sich die „Stromer“ durchsetzen: Benzintank, Einspritzanlage und sogar das Getriebe werden bei E-Autos nicht benötigt. An ihre Stelle treten Hochvoltanlagen, Akkus und Co. Die deutschen Autohersteller müssen sich darauf einstellen und ihre Produkte anpassen.
Das vernetzte Automobil
Hast du schon einmal von „eCall“ gehört? Das ist ein automatisiertes Notruf-System, das in alle neuen Autos eingebaut wird. Bei einem Unfall setzt das System selbstständig einen Notruf ab. So weiß die Rettungsstelle genau, wann und wo etwas passiert ist. Für die Zukunft ist aber noch mehr denkbar: Mit den Daten aus einem Notruf könnten beispielsweise auch andere vernetzte Fahrzeuge auf der Strecke gewarnt werden. So würde das Risiko für Auffahrunfälle und Staus verhindert. Langfristig bietet eine solche Vernetzung also viele Vorteile.
Augen fürs Auto
Langfristig sollen Autos komplett automatisch durch den Verkehr steuern. Der Trend in den nächsten Jahren ist jedoch zunächst das „intelligente“ Fahrzeug. Ein Beispiel sind Bremsassistenten. Hier messen Sensoren ständig, was vor dem Fahrzeug passiert. Bremst der Vordermann, reduziert das intelligente Automobil automatisch seine Geschwindigkeit. Damit dies klappt, müssen Technik und Software stets einwandfrei zusammenspielen. Die nötige Wartung und Reparatur übernehmen qualifizierte Fachkräfte. Sie arbeiten heute ebenso mit dem Laptop wie mit dem Schraubenschlüssel.