Akademiker/innen, die sich beruflich mit Sport, Bewegung und Ernährung beschäftigen, haben sich der Gesundheit, Leistungsfähigkeit und dem Wohlbefinden der Menschen verschrieben. Hier erfährst du mehr über die Chancen und Trends im Berufsleben.
Sportpädagogen und -pädagoginnen sowie Fitnessberater/innen schulen die Sensibilität ihrer Kunden für deren persönliches Körperempfinden. Die zentrale Frage lautet: „Was tut mir und meinem Körper gut?“ Sie geben ihre Begeisterung für den Sport an Kunden weiter. Außerdem sind sie in der Betreuung von Profisportlern tätig. Wenn eine Verletzung vorliegt, helfen sie – ebenso wie Sportärzte/-ärztinnen oder Physiotherapeuten/-therapeutinnen – den Patienten, ihre Bewegungsfähigkeit wiederzugewinnen.
Auch Ökotrophologen und Ökotrophologinnen haben die Gesundheit im Blick: Sie beschäftigen sich mit den Auswirkungen der Ernährung auf das Wohlbefinden der Menschen. Absolventen in diesem Feld entwickeln etwa individuelle Ernährungspläne für ihre Kunden – ob das nun professionelle Sportler oder Allergiker sind – oder arbeiten an neuen Produkten oder Rezepturen.
Sportliche Begabung allein reicht für einen Beruf im Fitnessbereich nicht aus – ebenso musst du Kommunikationsgeschick besitzen und andere Menschen motivieren können. Außerdem solltest du über eine gute Beobachtungsgabe und über Planungs- und Organisationsstärke verfügen, etwa um Trainingspläne auszuarbeiten.
In der Ernährungsberatung benötigst du neben dem Fachwissen aus dem Studium ein Händchen für Kunden und Patienten, die es mit guten Argumenten zu überzeugen gilt. Wenn du dagegen eine berufliche Zukunft in der Lebensmittelherstellung oder Forschung anstrebst, solltest du systematisch und sehr genau arbeiten können – das ist beispielsweise wichtig für Laboranalysen oder für eine Aufgabe im Qualitätsmanagement eines Lebensmittelherstellers.
Mögliche Arbeitgeber für Fachkräfte mit akademischem Abschluss finden sich in den unterschiedlichsten Tätigkeitsbereichen. Viele Optionen gibt es in der Sport- und Fitnessbranche – dazu zählen etwa Fitnessstudios, Unternehmen im Bereich Gesundheitsberatung sowie Hersteller von Sportartikeln. Auch in Rehabilitationskliniken, Therapiezentren und in der Erwachsenenbildung gibt es Einsatzmöglichkeiten, ebenso wie in Bäderbetrieben, Kurhotels und anderen Betrieben aus dem Tourismusbereich. Ernährungswissenschaftler/innen können in denselben Branchen unterkommen, ihnen bieten sich aber auch Chancen bei Krankenkassen, Beratungsstellen oder in der Lebensmittelindustrie.
Laut Claudia Suttner von der Bundesagentur für Arbeit können beispielsweise Gesundheitsmanager, Gesundheitswissenschaftler und Ökotrophologen von den guten Perspektiven in der Gesundheitsbranche profitieren. Viele sind auch selbstständig tätig. Trotzdem kann es sein, dass der Berufseinstieg in dieser Branche aufgrund steigender Absolventenzahlen nicht immer problemlos gelingt.
Das Gesundheitsbewusstsein steigt: Yogakurse sind gut besucht, Übergewichtige kämpfen gegen ihre ungesunden Pfunde an. Besonders beliebt sind Personal Training oder Kleingruppenkurse. In Zukunft wird es nach Einschätzung von Experten wohl noch mehr Anbieter geben, die sich auf bestimmte Zielgruppen spezialisieren – zum Beispiel auf die wachsende Gruppe der fitnessbewussten Senioren. Ebenfalls im Trend liegt die Digitalisierung: Sensor-Armbänder und Fitness-Apps werden immer beliebter, und in vielen Sportgeräten steckt heute komplexe Elektronik. Mithilfe der Daten, die von den Geräten erhoben werden, können Trainer und Sportpädagogen ihr Coaching individuell an die Bewegungsmuster ihrer Kunden anpassen. Dabei fallen viele Daten an. Diese sinnvoll zu verwerten, ist eine zentrale Herausforderung. Fachleute sprechen deshalb von „Big Data“.
Ob Sport im Büro, gesundes Essen in der Kantine oder altersgerechte Arbeitsplätze: Für immer mehr Arbeitgeber sind firmeneigene Gesundheitsangeboten auch ein Beitrag zum Unternehmenserfolg. Die Ausarbeitung solcher Angebote bietet zusätzliche Chancen für die Akademiker/innen dieser Arbeitswelt. <<
Interview mit Dr. Elvira Krebs, Geschäftsführerin des Berufsverbands Oecotrophologie e.V. (VDOE), Bonn
Großer Arbeitgeber Lebensmittelwirtschaft
Frau Dr. Krebs, zu welchen Trends tendiert die Branche?
Elvira Krebs: Durch das breit gefächerte Studium sind Ökotrophologen, Ernährungs-, Lebensmittel- und Haushaltswissenschaftler in vielen Branchen gefragt. Die Lebensmittelwirtschaft ist der wichtigste Arbeitgeber. Ökotrophologen finden vor allem im Qualitätsmanagement, der Lebensmittelsicherheit, Produktentwicklung sowie im Marketing und Vertrieb viele Stellenangebote. Im Klinikbereich werden aktuell für die ernährungstherapeutische Beratung oder die Leitung von Ernährungsteams häufiger auch Ökotrophologen eingestellt. Positiv entwickeln sich zudem die Möglichkeiten in Wissenschaft und Forschung, in der Öffentlichkeitsarbeit zu Ernährungsthemen und der Außer-Haus-Verpflegung. Diese gewinnt im Kita- und Schulbereich und in Kliniken und Pflegeheimen in Bezug auf die Mangelernährung kranker und älterer Menschen immer mehr an Bedeutung.
Welche Anforderungen werden an Berufseinsteiger gestellt?
Elvira Krebs: Alle Berufseinsteiger sollten praktische Erfahrungen mitbringen. Generell sind Praktika – bereits während des Studiums – sehr zu empfehlen. Im Praktikum kann man Erfahrungen sammeln und sich darüber klar werden, ob die angestrebte Tätigkeit den eigenen Fähigkeiten und Vorstellungen entspricht.
Wie sind die Beschäftigungsaussichten?
Elvira Krebs: Diese haben sich in den letzten Jahren enorm verbessert. Die Anzahl der explizit für Ökotrophologen ausgeschriebenen Stellenanzeigen stieg in den vergangenen Jahren an. Es ist damit zu rechnen, dass der Trend auch in nächster Zeit anhält. <<
Sportpädagogen brauchen neben ihrem Hochschulstudium Erfahrungen in der Lehre. Außerdem ist es wichtig, selbst sportlich aktiv zu sein beziehungsweise gewesen zu sein, um bei den Lehrgangsteilnehmern authentisch zu wirken. Die Durchführung von Praxiseinheiten gehört ebenfalls zum Aufgabengebiet, weshalb zusätzlich eine gewisse Grundfitness mitzubringen ist – dies ist bei den meisten Sportpädagogen auch gegeben. Des Weiteren erwarten wir Teamfähigkeit und ein hohes Maß an Sozialkompetenz.
Sportökonomen können bei uns fast überall „mitspielen“, da das Studium Inhalte aus Sport und Wirtschaft vermittelt. Praktika während des Studiums helfen dabei, genauer einzugrenzen, in welchen Bereich man später einsteigen möchte. Unabhängig davon schätzen wir Teamfähigkeit, leistungsorientiertes Handeln und analytische Fähigkeiten. Aufgrund des internationalen Arbeitsumfeldes sind gute Englischkenntnisse und interkulturelle Kompetenz sehr wichtig. Zudem sollten Bewerber sich mit unseren Marken identifizieren und Leidenschaft für den Sport mitbringen.
In der Außer-Haus-Verpflegung sind zunehmend Personen gefragt, die in der Lage sind, betriebswirtschaftliche, gesundheitliche und ökologische Fragestellungen gleichermaßen bearbeiten zu können. Es reicht nicht mehr, Kosten zu senken oder ein ernährungsphysiologisch ausgewogenes Speisenangebot anzubieten. Ökotrophologen mit einer Zusatzqualifikation „Koch“ oder „Betriebswirtschaft“ sind für die Bereiche Betriebsleitung, Qualitätsmanagement und Einkauf geradezu prädestiniert. Das Thema Nachhaltigkeitsmanagement ist ein weiteres interessantes Betätigungsfeld.
Für die Berufe in dieser Arbeitswelt können im späteren Berufsleben beispielsweise folgende fachliche Kenntnisse gefragt sein:
Für die Berufe in dieser Arbeitswelt können im späteren Berufsleben beispielsweise folgende persönliche Anforderungen an dich gestellt werden:
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