Sandra Vogt
ist bei der Bundespolizeiakademie Fuldatal zuständig für die Personalgewinnung.
Körperliche und psychische Belastbarkeit
Es gibt eine ärztliche Untersuchung und einen Sporttest, außerdem Normen für Körpergröße und Body-Mass-Index. Sport können Bundespolizisten und -polizistinnen sogar während des Dienstes betreiben, damit sie – auch im eigenen Interesse – fit bleiben. Psychische Belastbarkeit ist ebenfalls wichtig, da du auch mit Unfall- und Gewaltopfern zu tun hast.
Kommunikations- und Teamfähigkeit
Polizeibeamte und -beamtinnen müssen zu verloren gegangenen Kindern genauso einen Draht finden wie zu betrunkenen Fußballfans, weil sie damit Situationen entschärfen können. Das ist nichts für Introvertierte. Der Einsatz erfolgt immer im Team. Einer sichert den anderen ab.
Entscheidungsvermögen
Schnell erfassen, was Sache ist, Schlüsse ziehen und Entscheidungen treffen ist wichtig. Wann darf bzw. wann muss ich beispielsweise jemanden festnehmen?
Englischkenntnisse
Ob auf Bahnhöfen, in Flughäfen, bei Auslandseinsätzen oder großen Sportereignissen: Der Beruf wird internationaler, und Polizisten müssen sich verständlich machen können.
Technisches Verständnis
Ob beim Bedienen eines Fahrzeugs, einer Waffe oder bei einer Überprüfung mithilfe von technischen Geräten – gerade in Eile oder in Notsituationen müssen die entsprechenden Handgriffe sitzen.
helfen dabei mit, Informationen über Entwicklungen in anderen Staaten, die von außen- und sicherheitspolitischer Bedeutung für die Bundesrepublik Deutschland sind, zu beschaffen und auszuwerten. Sie kümmern sich auch um Verwaltungsaufgaben.
sind bei der Bundeswehr und beim Bundesnachrichtendienst dafür zuständig, Signale aufzuspüren, auf-zunehmen und auszuwerten. Diese empfangen sie beispielsweise von Funkgeräten oder Radarstationen. Du kannst dir denken, dass sie sich mit neuester Technik auskennen müssen.
bekämpfen Brände, Hochwasser und Unwetterschäden und beseitigen Gefahrenquellen wie ausströmende Chemikalien. Sie retten Menschen und leisten Erste Hilfe. Außerdem überwachen sie Großveranstaltungen. Ihre Geräte und Fahrzeuge warten sie regelmäßig.
beaufsichtigen und betreuen Gefangene und bilden sie gegebenenfalls in unterschiedlichen Berufen aus. Sie können auch Verwaltungsaufgaben übernehmen und Akten führen oder Abrechnungen erledigen.
beschaffen Informationen, die für die Sicherheit Deutschlands von großer Bedeutung sind. Sie analysieren diese und werten sie aus. Im Blick haben sie dabei verfassungsfeindliche Gruppierungen, die organisierte Kriminalität sowie die Aktivitäten gegnerischer Nachrichtendienste.
überprüfen, ob Waren ein- oder ausgeführt werden dürfen. An Flughäfen kontrollieren sie die Pässe und das Gepäck der Passagiere, auf Autobahnen die Ladung von Lkws. So erschweren sie den Schmuggel etwa von Rauschgift, Waffen oder Zigaretten.
kontrollieren Krankenhäuser, Schwimmbäder, Wasserwerke und Abfallentsorger, um eine Gesundheitsgefährdung durch Lärm, Luft- und Wasserverschmutzung, Strahlen und Chemikalien zu verhindern oder einzudämmen. Wusstest du, dass sie über Seuchen- und Schädlingsbekämpfung informieren?
überwachen die Staatsgrenzen sowie den Bahn- und Seeverkehr, um illegale Einreisen und Rauschgiftkriminalität zu bekämpfen. Bei Großveranstaltungen, Naturkatastrophen oder Fahndungsaktionen unterstützen sie die Polizei vor Ort.
sind in der Regel im Wach- und Streifendienst im Einsatz. Sie helfen Bürgern und Bürgerinnen in Not, nehmen Anzeigen auf, verhängen Bußgelder, kontrollieren den Verkehr, sichern Unfallorte ab, stellen Beweisstücke sicher und vernehmen Zeugen.
arbeiten in Betrieben mit erhöhter Brand- und Explosionsgefahr, zum Beispiel in Chemieunternehmen. Regelmäßig prüfen sie, ob genügend Löschmittel vorhanden sind, und beseitigen mögliche Gefahrenquellen. Im Ernstfall bekämpfen sie das Feuer, sichern den Brandherd ab und bergen Opfer.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung machen, also im Betrieb und in der Berufsschule lernen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Schulische Ausbildungen werden zumeist nicht vergütet. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei Pflegeberufen.
Für manche Ausbildungen können Gebühren anfallen, insbesondere an privaten Schulen. Öffentliche Schulen sind dagegen in der Regel gebührenfrei. Trotzdem können Kosten entstehen, zum Beispiel für Bücher. Auszubildende können finanzielle Unterstützung beantragen. Bei schulischen Ausbildungen ist BAföG möglich, bei betrieblichen Ausbildungen eine Berufsausbildungsbeihilfe.
Manche Ausbildungen werden recht häufig angeboten, andere sind dagegen eher selten. Wieder andere gibt es bevorzugt in bestimmten Regionen. Ausbildungsplätze in deiner Nähe findest du unter:
www.regional.planet-beruf.de
Es kann sich aber lohnen, wenn du regional flexibel bist! Wichtig ist, dass du dich für einen Beruf entscheidest, der deinen Stärken entspricht und dich interessiert.
Interview mit Michael Siefener vom Bayerischen Innenministerium
Frage: Herr Siefener, was sind die beruflichen Perspektiven?
Michael Siefener: Für die Sicherheit in unserem Land zu sorgen und Gefahren für die Menschen abzuwehren, das ist und bleibt eine abwechslungsreiche Aufgabe mit täglich neuen Herausforderungen. In den nächsten Jahren bestehen ein hoher Bedarf an Nachwuchskräften und damit gute Einstellungsmöglichkeiten im Polizeivollzugsdienst. Im Laufe des Berufslebens eröffnet sich dann eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten und Karrierechancen.
Cyberkriminalität
Das Internet bietet unbegrenzte Möglichkeiten. Das wissen leider auch Kriminelle zu nutzen. Ob Datendiebstahl, Internetbetrug oder Cybermobbing: Immer öfter muss die Polizei Straftaten im Netz aufklären. Aber auch die Sicherheitsbehörden selbst sind längst online unterwegs. Sie nutzen zum Beispiel Suchmaschinen für ihre Recherchen. Oder sie fahnden über soziale Netzwerke nach flüchtigen Straftätern.
Arbeit mit Datenbanken
Wie wahrscheinlich es ist, dass in einem bestimmten Stadtviertel zu einer bestimmten Uhrzeit eine Straftat geschieht? So etwas kann die Polizei heute am Computer berechnen. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie moderne Computersoftware das Arbeitsleben verändert. Fachkräfte rund um Recht und Gefahrenabwehr sollten also fit am Rechner sein.
Hightech im Einsatz
Einsatzkräfte arbeiten mit Hightech-Geräten für unsere Sicherheit. So setzt die Polizei beispielsweise 3-D-Laserscanner ein. Damit fertigt sie digitale Abbilder eines Tatorts an. Und die Feuerwehr erhofft sich viel von sogenannten „intelligenten“ Textilien. Ein Beispiel ist Schutzkleidung mit eingewebten Hitzesensoren: Wenn Feuerwehrleute zu nahe an die Flammen kommen, schlägt die Elektronik Alarm.
Mehr Zusammenarbeit
Ob Drogenhandel oder Terrorismus: Straftäter machen nicht vor Landesgrenzen halt. Deshalb wird es für die unterschiedlichen Sicherheitsbehörden wichtiger, gut zusammenzuarbeiten – ob innerhalb Deutschlands oder international. Hinzu kommt, dass es heute viele private Sicherheitsfirmen gibt. Die bewachen zum Beispiel Bahnhöfe oder Sportereignisse. Auch mit denen tauschen sich Sicherheitsbehörden aus.